Rauswurf verhindert
UN-Korruptionswächter darf Guatemala ermitteln
Guatemala-Stadt. Im Konflikt zwischen Guatemalas Präsident Jimmy Morales und dem Leiter der Antikorruptionsbehörde (CICIG) hat der Staatschef vom Verfassungsgericht einen Dämpfer erhalten. Das Gericht stoppte am Dienstag die von Morales angeordnete Ausweisung von UN-Ermittler Iván Velásquez. Die Richter bestätigten mit dem Urteil eine vorläufige Entscheidung, nach der die Ausweisung nicht rechtens sei, wie Gerichtspräsident Francisco de Mata Vela mitteilte.
Morales hatte den CICIG-Leiter Velásquez zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Vorige Woche hatte Velásquez den Präsidenten beschuldigt, seinen Wahlkampf 2015 illegal finanziert zu haben. Morales hingegen wirft dem kolumbianischen Juristen Einmischung in innere Angelegenheiten vor.
Die Ausweisung sei verfassungswidrig, weil der Präsident den Rauswurf im Alleingang anordnete, urteilten die Richter. Die Anordnung hätte mindestens von einem Minister mitunterzeichnet werden müssen. Der Staatsanwalt für Menschenrechte, Jordán Rodas Andrade, begrüßte die Entscheidung: »Jetzt kann der Kampf gegen Korruption und Straflosigkeit fortgesetzt werden.« dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.