Abschuss als letztes Mittel

Einigung zum Umgang mit Wölfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Naturschützer, Tierfreunde und Schäfer haben sich erstmals auf eine gemeinsame Strategie zum Umgang mit Wölfen geeinigt. »Es geht nicht mehr darum, ob das Zusammenleben mit Wölfen funktioniert, sondern wie«, sagte Moritz Klose, Wildtierexperte beim Umweltschutzverband WWF, am Donnerstag.

Gemeinsam sprechen sich die Verbände unter anderem für ein Wolfsmanagement in den Bundesländern, Investitionen in Schutzzäune und einen schnellen Schadensausgleich nach Wolfsattacken auf Nutztiere aus. Die Einigung umfasst aber auch den Abschuss von »Problemwölfen« durch Naturschutzbehörden als letztes Mittel. »Einzelne Wölfe dürfen nicht die Akzeptanz für die ganze Art gefährden«, sagte Klose.

Bisher habe es beim Thema Wolf eher Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Interessengruppen und emotionale Diskussionen gegeben, erläuterte Klose. Auf das neue Programm haben sich nun unter anderem Bund, Nabu, WWF, der Bundesverband der Berufsschäfer, der Tierschutzbund und der Ökologische Jagdverband geeinigt. Der wesentlich größere Deutsche Jagdverband ist allerdings nicht dabei.

Auch der Deutsche Bauernverband war nicht an den Eckpunkten beteiligt. Es sei nicht damit getan, einzelne Problemwölfe zu entnehmen und Zäune zu ziehen, sagte Generalsekretär Krüsken der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Es bedarf einer Bestandsregulierung und einer Festlegung von Gebieten, die für eine Wiederansiedlung des Wolfes nicht in Frage kommen.« dpa/nd

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