Abschuss als letztes Mittel
Einigung zum Umgang mit Wölfen
Berlin. Naturschützer, Tierfreunde und Schäfer haben sich erstmals auf eine gemeinsame Strategie zum Umgang mit Wölfen geeinigt. »Es geht nicht mehr darum, ob das Zusammenleben mit Wölfen funktioniert, sondern wie«, sagte Moritz Klose, Wildtierexperte beim Umweltschutzverband WWF, am Donnerstag.
Gemeinsam sprechen sich die Verbände unter anderem für ein Wolfsmanagement in den Bundesländern, Investitionen in Schutzzäune und einen schnellen Schadensausgleich nach Wolfsattacken auf Nutztiere aus. Die Einigung umfasst aber auch den Abschuss von »Problemwölfen« durch Naturschutzbehörden als letztes Mittel. »Einzelne Wölfe dürfen nicht die Akzeptanz für die ganze Art gefährden«, sagte Klose.
Bisher habe es beim Thema Wolf eher Grabenkämpfe zwischen verschiedenen Interessengruppen und emotionale Diskussionen gegeben, erläuterte Klose. Auf das neue Programm haben sich nun unter anderem Bund, Nabu, WWF, der Bundesverband der Berufsschäfer, der Tierschutzbund und der Ökologische Jagdverband geeinigt. Der wesentlich größere Deutsche Jagdverband ist allerdings nicht dabei.
Auch der Deutsche Bauernverband war nicht an den Eckpunkten beteiligt. Es sei nicht damit getan, einzelne Problemwölfe zu entnehmen und Zäune zu ziehen, sagte Generalsekretär Krüsken der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Es bedarf einer Bestandsregulierung und einer Festlegung von Gebieten, die für eine Wiederansiedlung des Wolfes nicht in Frage kommen.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.