Sachsen: Engagement der Flüchtlingshelfer ungebrochen
Integrationsministerin: Einsatz ist auf hohem Niveau stabil geblieben / Ehrenamtliche berichten von Anfeindungen
Dresden. Zwei Jahre nach dem Hoch des Flüchtlingszuzugs ist das Engagement der ehrenamtlichen Helfer in Sachsen ungebrochen. Zu diesem Schluss kommt eine Bedarfsanalyse, die Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) in Auftrag gegeben hatte und die am Mittwoch in Dresden vorgestellt wurde. Weder bei Zeitaufwand noch bei der Bereitschaft, die freiwillige Leistung zu erbringen, gab es demnach seit 2015 große Unterschiede. Damals hätten die meisten erst mit der ehrenamtlichen Arbeit begonnen. »Seitdem ist ihr Engagement auf hohem Niveau stabil geblieben«, sagte Köpping. Viele monierten aber eine fehlende Würdigung durch Politik und Gesellschaft. Einige würden gar nicht mehr erzählen wollen, dass sie Flüchtlingen helfen.
Auch der AWO-Landeskoordinator Asyl und Migration, Ilko Keßler, berichtete von Anfeindungen, den Helfer etwa im Freundes- und Familienkreis ausgesetzt seien. »Wir müssen unsere Ehrenamtler schützen. Und das war eine bittere Erfahrung.« Das nach wie vor hohe Engagement sei »gerade hinsichtlich des gesellschaftlichen Klimas in Sachsen« eine starke Aussage, sagte Köpping.
Rund ein Drittel der Engagierten leiste außerhalb fester Strukturen Hilfe, 64 Prozent seien beispielsweise in Vereinen, Kirchen oder Einrichtungen eingebunden, sagte Jürgen Klewes von der Change Centre Consulting GmbH, die die HeLP-Studie erstellt hat. Wie viele Ehrenamtliche genau in Sachsen in der Flüchtlingshilfe arbeiten, sei nicht bekannt. Es seien aber »sicherlich Zehntausende«, sagte Klewes. dpa/nd
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