Ex-Wirtschaftsprüfer packt über Vatikan aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Rom. Papst Franziskus machen erneut interne Machtkämpfe im Vatikan zu schaffen. Am Wochenende tat der Ex-Wirtschaftsprüfer des Kirchenstaates seine Version seines rätselhaften Rücktritts in diesem Sommer kund. »Ich wollte Gutes für die Kirche, sie reformieren, wie es mir aufgetragen wurde, aber sie haben mich nicht gelassen«, sagte Libero Milone in Interviews. »Ich denke, der Papst ist eine gute Person und er hat mit den besten Vorsätzen angefangen. Aber ich fürchte, er wurde von den alten Mächten blockiert, die immer noch da sind.« Milone war im Juni nach etwa zwei Jahren im Amt ohne Angabe von Gründen zurückgetreten. Das wurde als Zeichen gewertet, dass es mit der Reform des oft undurchsichtigen Finanzgebarens des Vatikans nicht recht vorwärts gehe. Der Wirtschaftsprüfer sollte die Finanzen transparenter machen. Bei der Gendarmerie des Kirchenstaates sei er gezwungen worden, sofort zurückzutreten, andernfalls drohe ihm die Festnahme, sagte Milone. Er sprach von »Rufmord« und einer Inszenierung von Vorwürfen gegen ihn.

Der Vatikan nahm am Sonntag die Anschuldigungen mit »Überraschung und Sorge« zur Kenntnis. Milone habe die Schweigepflicht über die Gründe des Rücktritts gebrochen. Weiter heißt es, Milone habe als Chef des Revisorenbüros illegalerweise eine externe Firma beauftragt, um das Privatleben von Angestellten des Heiligen Stuhls auszuspionieren. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -