Ex-Thomaskirchenpfarrer greift Landesbischof an
Leipzig. Der ehemalige Leipziger Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff hat Sachsens evangelischen Landesbischof Carsten Rentzing wegen dessen Reaktion auf das Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl scharf kritisiert. »Ich bin entsetzt«, schrieb Wolff in einem am Mittwoch in Leipzig veröffentlichten Brief an Rentzing. Es sei »völlig inakzeptabel«, dass Rentzing die AfD in seiner Stellungnahme »als eine ganz normale Partei« behandle. Er schäme sich »für dieses Votum« und wolle sich davon als ordinierter Pfarrer der Landeskirche »in aller Form distanzieren«. Stattdessen wäre es nach Ansicht Wolffs »ein Zeichen für das prophetische Wächteramt der Kirche« gewesen, Kirchenvertreter nach der Wahl zu ermutigen, »unterschrocken und offensiv für die Grundwerte des christlichen Glaubens und für die freiheitliche Demokratie einzutreten«. Rentzing sei offenbar »jede historische Sensibilität abhandengekommen«, so Wolff. Deutschland erlebe derzeit eine »schleichende Zerstörung der Demokratie« durch völkischen Nationalismus wie zu Beginn der 1920er Jahre. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.