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Quote für E-Autos kommt erst 2019
China verschiebt Pläne - auf Druck der Autobauer
Die chinesische Regierung erhört die Bitten der deutschen Industrie: Eine Quote für die Einführung von Elektroautos kommt erst 2019 und nicht schon 2018. In zwei Jahren müssen zehn Prozent der verkauften Fahrzeuge mit »neuen Antriebsformen« ausgestattet sein, verfügte am Donnerstag das Industrieministerium in Peking. Gemeint sind batteriegetriebene sowie Hybridmodelle.
Die deutschen Anbieter zeigen sich zufrieden: »Die Volkswagen-Gruppe begrüßt die Anstrengungen der chinesischen Regierung zur Entwicklung des Marktes für New Energy Vehicles«, teilte VW mit. »Sie passen bestens zu unserer Roadmap E.« VW habe in China mit der Produktion entsprechender Fahrzeuge begonnen. In zwei bis drei Jahren sollen 15 neue Modelle mit E-Antrieb hinzukommen. VW-Chef Matthias Müller hatte Anfang September Pläne umrissen, bis 2030 E-Varianten aller Modelle herauszubringen.
Noch im Sommer klang die Autobranche nicht so gelassen. Chinas Wirtschaftsplaner hatten die Hersteller Ende 2016 mit der Quote in Aufregung versetzt. Damals war die Rede von einem Punktesystem: für reine Batterieautos gibt es mehr Punkte als für Hybriden. Wer nicht genug Punkte sammelt, kann sie von anderen Anbietern zukaufen. Das hätte fast sicher dazu geführt, dass Volumenanbieter wie VW Geld an einheimische Firmen überweisen müssen.
Marktführer bei Elektroautos ist in China BYD, der 2016 weltweit über 100 000 Stück absetzte, insgesamt wurden in China 355 000 E-Autos verkauft. Das ist für 2017 bereits übertroffen: Bis August lag der Absatz bei 346 000 E-Autos. VW hatte 2016 mit knapp vier Millionen verkauften Autos am chinesischen Gesamtmarkt zwar einen Marktanteil von 14 Prozent - doch das waren alles Benziner. Bis 2020 will man in China 400 000 Steckdosenautos pro Jahr verkaufen. Das würde der geforderten Quote nahe kommen. Eine Umstellung bis 2018 wäre jedoch unmöglich gewesen. Auch Hersteller wie General Motors und Honda kritisierten die Quoten.
Die deutschen Autohersteller sahen in Chinas Politik gar eine handfeste Diskriminierung und baten die Bundesregierung, zu intervenieren. Wichtigstes Argument: Die Regelung komme zu überraschend. Die deutschen Anbieter engagierten sich in China, hätten Milliarden investiert, Jobs geschaffen und viele Kröten geschluckt. Sie akzeptieren es etwa, in Zwangsehen mit chinesischen Konkurrenten gesteckt zu werden, denen sie ihre Technik offenbaren müssen. Die Einführung der E-Auto-Quote ohne Rücksicht auf die Deutschen sei aber rücksichtslos.
Aus chinesischer Sicht hat die ganze Branche einen Weckruf gebraucht. Peking war enttäuscht vom schleppenden E-Auto-Absatz trotz hoher Subventionen. Seit 2016 steigt der Absatz zwar, liegt aber immer noch unter früheren Planzielen. Für die chinesischen Wirtschaftsplaner hat das Elektroauto wichtige Vorteile. Es hält die Luft sauber - zumindest, sobald der Ladestrom zu einem ausreichenden Anteil aus erneuerbaren Quellen kommt.
Dafür gibt es Pläne, mit denen die Regierung die Energiewende vorantreibt.
Zudem gilt das Elektroauto als Schlüsseltechnik. Da China in Batterietechnik stark ist, beim Verbrennungsmotor aber nur im Mittelfeld spielt, bringt der Übergang auch industriepolitische Vorteile.
Die neuen Regeln sehen eine schnelle Ausweitung des E-Auto-Absatzes vor. Bis 2020 soll die Quote von zehn auf zwölf Prozent steigen, bis 2025 auf 20. Die Regelung gilt nur für Anbieter, die über 30 000 Einheiten im Jahr verkaufen.
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