Finger weg!

Friedensnobelpreis für die internationale Anti-Atomwaffen-Kampagne ICAN

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. »Wenn nicht in diesem Jahr, wann dann?«, fragt Xanthe Hall, Mitbegründerin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) in Berlin. Angesichts der derzeitigen Eskalation im Atomkonflikt mit Nordkorea und dem drohenden Scheitern des Atomabkommens mit Iran setzt die Verleihung des Friedensnobelpreises ein starkes Signal. Erst im September hatten auf der UN-Generalversammlung 53 Staaten den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet, der nächstes Jahr in Kraft treten könnte.

Die Nobelpreiskommission würdigte ICAN für deren »Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen jeglichen Einsatzes von Atomwaffen zu lenken«. Auch die »bahnbrechenden Bemühungen um ein vertragliches Verbot solcher Waffen« wurden herausgehoben. Der Vertrag sei »wie eine Rebellion im Stillen«, sagte Sascha Hach, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland, in Berlin: »Eine Rebellion der schwachen Staaten.« Sie hielten den Atommächten, von denen keine an den Verhandlungen teilnahm, ein Stoppschild hin. An die Bundesregierung richtete Hach die Forderung, dem Vertrag beizutreten.

Weltweit fand die Auszeichnung des Nobelpreiskomitees Zustimmung. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nannte die Auszeichnung für ICAN ein »starkes Zeichen für die Abrüstung«. Der frühere sowjetische Staatschef und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow begrüßte die Wahl: »Eine Welt ohne Atomwaffen - ein anderes Ziel kann es nicht geben!« Auch Überlebende der Atomwaffenangriffe der USA auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im August 1945 gratulierten ICAN. Der Nagasaki-Überlebende Shigemitsu Tanaka sagte, Ziel müsse es sein, dass der UN-Vertrag über ein Atomwaffenverbot so bald wie möglich in Kraft trete. Agenturen/nd Seite 6

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.