- Politik
- Palästinenser
Die letzte Chance
Roland Etzel zu den Versöhnungsgesprächen zwischen Fatah und Hamas
Die Versöhnung zwischen Fatah und Hamas hat das Zeug zur unendlichen Geschichte. Derzeit wird in Kairo wieder einmal verhandelt - zum wievielten Male seit dem blutigen Zerwürfnis von 2007? Selbst die meisten Chronisten haben aufgehört zu zählen. Die Hamas in Gaza und die Fatah in Ramallah blieben nach jedem Versuch zerstritten, auch mehrere Verheerungen Gazas durch die hoch überlegene israelische Militärmaschine vermochten daran nichts Prinzipielles zu ändern.
Nun treibt sie die schiere Not an den Verhandlungstisch nach Aufruf Ägyptens, dessen Regierung sich ansonsten wie mehr oder weniger alle arabischen Staaten der palästinensischen Katastrophe gegenüber ausgesprochen teilnahmslos verhält. Die »arabische Solidarität« war - nicht bei den Volksmassen, um so mehr bei den Regierungen - stets kaum mehr als eine pompöse, aber inhaltslose Monstranz. Dennoch: Dass die Palästinenser als ernstzunehmende politische Bewegung an Bedeutung verloren - das hatten ihre Führer zuletzt vor allem selbst zu verantworten.
Eines dürfte feststehen: Wenn die angesichts erbarmungsloser Einverleibungspolitik Israels derzeit schwindende Chance auf einen eigenen Staat Palästina an Leben bleiben soll, bedarf es einer einheitlichen palästinensischen Führung. Durch wen - Fatah hin, Hamas her - auch immer.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.