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Luxemburg-Stiftung baut neu

Erster Spatenstich für neue Zentrale am Ostbahnhof an diesem Montag

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 3 Min.

Es wird ein kleiner Festakt diesen Montag, aber ein großer Schritt für die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der erste Spatenstich für die erste eigene Zentrale. Direkt gegenüber dem Ostbahnhof in Friedrichshain, an der Straße der Pariser Kommune 8, ist offizieller Baustart für das neue Gebäude der LINKEN-nahen Stiftung. Momentan nutzt sie angemietete Büro- und Veranstaltungsräume im einen Steinwurf entfernten Bürohaus Franz-Mehring-Platz 1, wo auch «neues deutschland» seinen Sitz hat. Damit ist sie bisher die einzige der sechs öffentlich geförderten parteinahen Stiftungen, die keine eigenen Immobilien hat.

Der vor dem ehemaligen Postbahnhof gelegene Neubau setzt inhaltlich einen Kontrapunkt zu der restlichen Bebauung des ehemaligen Ostgüterbahnhofs. Neben einem Grundstück der Berliner Stadtreinigung ist es die einzige nicht kommerziell genutzte Fläche. Ansonsten dominieren Verwaltungszentralen von Konzernen, so die Vertriebsabteilung von Mercedes-Benz und der Hauptsitz des Onlinehändlers Zalando.

Realisiert wird ein Entwurf der jungen Architekten Max Nalleweg, César Trujillo Moya und Kyung-Ae Kim-Nalleweg, der im Architekturwettbewerb im April 2016 den ersten Preis erhielt. Die von ihnen eingereichte Planung mit markanten x-förmigen Betonträgern, die sich als Band um das gesamte erste Obergeschoss ziehen, überzeugte die elfköpfige Jury. Insgesamt hatte 150 Architekturbüros aus zehn Ländern teilgenommen. «Junge Architekten haben ein Haus entworfen, das zeichenhaft ist, aber nicht protzt», urteilte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher (parteilos, für LINKE) im April. Auch sie war Mitglied der Jury.

«Wir sind nach wie vor begeistert von dem Entwurf. Das Gebäude passt zu uns und an den Standort und wird die Stiftung sehr gut repräsentieren», sagt Axel Krumrey, Baustabsleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Allerdings mussten noch Veränderungen vorgenommen werden.

Gegenüber dem Wettbewerbsentwurf wurde das Gebäude in der konkreten Planung um ein Stockwerk reduziert. An anderen Stellen wird die Raumnutzung optimiert. «Der Raum wird nun effizienter genutzt werden können, das Haus wird weniger hoch, und wir haben den Entwurf insgesamt verschlankt.

Von 2016 auf 2017 ist der allgemeine Baukostenindex um fünf Prozent gestiegen, bis zum kommenden Jahr ist von einem noch höheren Anstieg auszugehen. Die Veränderungen kosteten auch Zeit. Ursprünglich war für den ersten Spatenstich der 5. März 2017, der Geburtstag von Rosa Luxemburg, avisiert, die Fertigstellung war für Ende 2018 geplant. »Anders als andere Bauprojekte, die in Berlin Schlagzeilen machen, wollen wir mit den uns anvertrauten öffentlichen Geldern sparsam umgehen«, sagt Krumrey. Die Stiftung muss sich strikt an den 2014 vom Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligten Kostenrahmen von 20,4 Millionen Euro halten. Er lobt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg als vorbildhaft.

Aus der Umplanung ergeben sich laut Krumrey auch positive Effekte. So sei die Bibliothek als öffentlich zugänglicher Ort ins Zentrum des Gebäudes gerückt. Die Fertigstellung des Baus wird für Ende 2019 erwartet.

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