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Stunde Null in Deir Ez-Zor

Trauer und neue Hoffnung in der leidgeprüften syrischen Großstadt

  • Lesedauer: 2 Min.

Deir Ez-Zor. Die ostsyrische Provinzhauptstadt gilt als befreit. Jahrelang war sie ein Hort des Todes und der Verzweiflung, Ort erbitterter Kämpfe. Erst machte sich die regierungsfeindliche Freie Syrische Armee in ihr breit, ehe sie selbst von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vertrieben wurde. Die Armee vermochte nur den Flugplatz zu verteidigen. Nach verlustreichen Kämpfen steht Deir Ez-Zor nun wieder unter Regierungskontrolle. Aber »befreit« ist nicht gleichzusetzen mit »überall friedlich«.

Die syrische Armee hatte am 5. September die seit 2014 andauernde Belagerung der Stadt durch die Dschihadistenmiliz durchbrochen. Doch der Frieden ist noch brüchig. Erst am Wochenende gab es wieder Gefechte zwischen Armee-Einheiten und versprengten Dschihadistengruppen. Erneut gab es Dutzende Tote und Verletzte. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London gibt die Opferzahl mit mindestens 73 Menschen an. Unter den Toten seien 50 IS-Kämpfer und 23 Soldaten. Andere autorisierte Angaben existieren nicht.

Die syrischen Streitkräfte kontrollieren die Stadt großteils. Sie seien am Sonntag weiter gegen die IS-Kämpfer vorgerückt. »Der IS ist jetzt eingeschlossen in einem Gebiet zwischen der Stadt und dem Euphrat«, heißt es aus London. Trotzdem kehren die ersten der Zehntausenden geflohenen Menschen zurück, wovon sich unsere Nahostkorrespondentin Karin Leukefeld dieser Tage überzeugen konnte.

Die Rückkehrer beseelt die Sehnsucht nach Frieden, weshalb sie der achten Runde der Syrien-Friedensgespräche, die am 28. November in Genf beginnen sollen, trotz aller Rückschläge mit verhaltenem Optimismus entgegensehen. UN-Syrien-Vermittler Staffan de Mistura hatte die Verhandlungen am Donnerstag in Genf angekündigt. roe Seite 2

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