Werbung

Oh, wie schön ist Malta

Besuchen sie das Geldwäsche-Paradies

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin. Während Maltas Regierung in der EU in Sachen Geldwäsche und Korruption unter Druck steht, lässt sich Ministerpräsident Joseph Muscat an diesem Dienstag bei einer Konferenz in Hongkong feiern. Zum dritten Mal in Folge nimmt er für seinen Staat die Auszeichnung für das »weltbeste Staatsbürgerschaft-durch-Investition-Programm« von der Beratungsfirma Henley & Partners entgegen. Der Ministaat im Mittelmeer vergibt seit einigen Jahren Pässe an Ausländer, die dort investieren, etwa indem sie eine Immobilie erwerben. Was Vermögensberater, Juristen und Banker freut, stößt bei EU-Partnern zunehmend auf Kritik: Sie befürchten, dass auch Kriminelle, die auf diese Weise ihr Geld waschen, den Malta-Pass bekommen und dann quer durch die EU reisen und dort Geschäfte machen können.

Der Mord an der regierungskritischen Journalistin Daphne Caruana Galizia, die über korrupte maltesische Politiker und den Einfluss der Mafia berichtete, hat das Ausmaß der Bedrohung von Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit in dem EU-Land deutlich gemacht. Vor allem im Europaparlament macht man sich große Sorgen. Für Dienstagnachmittag ist eine Plenardebatte mit Entschließung zum Thema »Rechtsstaatlichkeit und Geldwäsche in Malta« angesetzt. Außerdem schickt Straßburg eine Parlamentarierdelegation in das südlichste EU-Land, um die Fälle von Geldwäsche und Korruption zu untersuchen. Beobachter gehen davon aus, dass Malta als Steueroase davon profitiert, dass Vermögende und Unternehmen seit den Panama Papers eher einen Bogen um Panama machen. »In Malta herrscht eine Kultur der Straflosigkeit und des Gekungels zwischen politischen und finanziellen Eliten«, meint der finanz- und wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament, Sven Giegold. KSte

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.