Erwartungen und Anreiz

Jamaika-Unterhändler traten zur letzten Sondierungsrunde zusammen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Am Donnerstagabend kamen die Unterhändler zu den Sondierungen einer Jamaika-Koalition zu ihrer vorerst letzten Runde zusammen. Angesichts der noch offenen Fragen hielten sich die Teilnehmer zurück, was die Erfolgsaussichten betraf. Ob die Verhandlungen, die sich bis in den Freitagmorgen hinziehen dürften, erfolgreich werden? »Das weiß ich nicht«, antwortete die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, wie dpa zitierte. FDP-Vize Wolfgang Kubicki baute schon mal vor, indem er eine Verlängerung ins Gespräch brachte. »Ich bin der Auffassung, dass wir uns lieber ein paar Tage mehr geben sollten für eine solide und vernünftige Vereinbarung, wenn es heute Nacht nicht klappt«, sagte Kubicki dem »Spiegel«.

Die Erwartungen waren groß, auch von außen. Am Donnerstag nahmen die Generalsekretäre aller vier beteiligten Parteien eine Petition des Bundesverbandes »Mehr Demokratie« mit einer Viertelmillion Unterschriften entgegen, in der die Aufnahme von Volksabstimmungen ins Grundgesetz verlangt wird. 72 Prozent der Deutschen und 36 Organisationen unterstützten das Anliegen, bekräftigten die Initiatoren ihr Anliegen.

Vor der entscheidenden Schlussrunde hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel noch einmal das Wort ergriffen und an die Bereitschaft aller Parteien appelliert, sich auch für Positionen der Gesprächspartner zu öffnen. Es sei der Tag, »an dem wir uns jeweils auch in die Situation des Anderen hineinversetzen müssen«, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. »Natürlich muss jeder von dem, was ihm wichtig ist, auch etwas in einer möglichen Regierung wiederfinden.« Sie zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass es einen erfolgreichen Abschluss geben könne. Immerhin tauchte am Donnerstag ein neuer Verhandlungsanreiz auf. Es gebe einen deutlich größeren finanziellen Spielraum als erwartet. Statt der bislang erwarteten rund 37 Milliarden Euro stünden 45 Milliarden Euro für Investitionen oder anderes zur Verfügung. Agenturen/nd

Kommentar Seite 4

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.