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BER: bis 2040 alles durchgeplant

Einen Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen gibt es noch nicht, aber Zukunft hat er

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 3 Min.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat einen Termin genannt. Im Frühsommer 2020 soll Terminal T1E des Hauptstadtairport BER betriebsbereit sein. Ob dieses Inbetriebnahmedatum für den gesamten Flughafen gelten wird, lässt Lütke Daldrup weiterhin offen und verweist auf den 15. Dezember. Dann soll endlich klar sein, wann der BER eröffnet wird.

An diesem Dienstagnachmittag spricht der Flughafenchef aber schon über die weiteren Entwicklungspläne, er stellt den «Masterplan BER 2040» vor. «Das brauchen wir, um zukünftige Investitionen in einen vernünftigen Zusammenhang zu bringen», erklärt Lütke Daldrup. «Das ist das, was dem Flughafen seit der Katastrophe 2011/12 fehlt.» Mit der Katastrophe meint er natürlich die bis heute nicht stattgefundene Flughafeneröffnung. Mit dem Plan wolle man ein «Signal aussenden» im Luftverkehrsmarkt: «Berlin steht bereit. Wir wollen in Zukunft vernünftige, konkurrenzfähige Angebote machen», erklärt der Chef. und natürlich müsse auch «Vertrauen in den Standort zurückgewonnen werden».

Der Masterplan beschäftigt sich damit, was aus heutiger Sicht in absehbarer Zeit fehlen wird. Das sind laut Prognosen zunächst Abfertigungskapazitäten. Bis 2030 soll das Terminal 2 stehen, direkt gegenüber dem bisherigen Terminal 1. 48 Millionen Fluggäste pro Jahr sollen dann abgefertigt werden können. Außerdem soll das Nordpier deutlich verlängert werden, um die Zahl der Gates von 70 auf 96 steigern zu können.

Nach 2030 soll auch noch mal Hand an Terminal 1 angelegt werden. Anbauten sollen für zusätzliche Check-in- und Sicherheitskontrollkapazitäten sorgen, ein erstes Satellitengebäude soll mehr Andockpositionen für Flugzeuge schaffen. Verbunden werden soll dieses mit Terminal 1 durch einen ebenerdigen Bau in der Mitte des heutigen Vorfelds. «Das ist kein Problem, direkt ab Eröffnung wird das Vorfeld bereits virtuell in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt sein», erklärt Lütke Daldrup. Bereits in der Luft werden die Flugzeuge je nach Gate auf die Nord- und die Südbahn verteilt werden, um den Betrieb am Boden zu vereinfachen. Der Verbindungsbau soll die Fläche für Läden und Gastronomie deutlich erweitern. «Erlöse müssen vor allem auf diesem Wege generiert werden, die Luftverkehrsentgelte sind sehr stark reglementiert. Pro eine Million Fluggäste jährlich sollen 1000 Quadratmeter Handelsfläche zur Verfügung stehen. Mit der Errichtung eines zweiten Satellitenbaus könnten bis 2040 schließlich 55 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden.

Zwischen Terminal und Autobahnanschluss soll entlang der Schönefelder Allee eine »Airport City« ebenfalls für Einnahmen sorgen. »Der Flughafen wird ein Stadtteil, der der vernetzten Welt ein Stück zu Hause geben wird«, formuliert Lütke Daldrup schon die Werbung für den Investorenprospekt. »Das ist immobilienwirtschaftlich eine sehr interessante Perspektive«, freut er sich. Wenn der Flughafen dann endlich in Betrieb ist, läuft das nach Darstellung des Airportchefs praktisch von selbst: »Alle Flächen, auf denen Immobilienentwicklung vorgesehen ist, sind planfestgestellt und gehören der Flughafengesellschaft.« Für Verbindungen innerhalb des Investorenkiezes und zu neu entstehenden Parkplätzen - insgesamt 20 000 sollen es werden - soll ein aufgeständertes Bähnchen sorgen, wie es von vielen Flughafenarealen bekannt ist.

21 000 Beschäftigte zählt die Flughafengesellschaft rund um die bisherigen Standorte Schönefeld und Tegel. Laut Masterplan könnte sich die Zahl bis 2035 auf 60 000 verdreifachen, ebenso wie die Wertschöpfung auf dann bis zu neun Milliarden Euro jährlich.

Ein »lebendes Instrument, um Entwicklung zu gestalten«, das jährlich aktualisiert wird, soll der Masterplan sein, erklärt Lütke Daldrup. Schließlich redeten angesichts der Klimadebatte nicht alle von Wachstum.

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