Über die Hälfte der Deutschen wünscht sich ein Grundeinkommen

58 Prozent der Befragten stehen der Idee positiv gegenüber / Angemessener Betrag wird im Durchschnitt bei 1.137 Euro gesehen

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Hamburg. Gut die Hälfte der Deutschen ist einer neuen Studie zufolge offen für ein bedingungsloses Grundeinkommen: 58 Prozent stehen der Idee positiv gegenüber. Je nachdem, wie stark bei der Vorstellung des Konzepts die Vor- oder Nachteile herausgestellt werden, schwanken aber die Zustimmungswerte um einige Prozentpunkte, wie die am Donnerstag veröffentlichte Befragung des Marktforschungsinstituts Splendid Research ergab. Wenn in der Definition die Vorteile überwiegen, stimmen 64 Prozent dafür. Bei einem Übergewicht der Nachteile sind es nur 46 Prozent. Als angemessener Betrag wird 1.137 Euro monatlich genannt.

Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen wären der Erhebung zufolge spürbare Veränderungen in Arbeitsverhalten und Arbeitsmarkt zu erwarten. Je nach Höhe des monatlichen Geldbetrags würden bis zu 38 Prozent der Beschäftigten den Beruf oder das Unternehmen wechseln, ihre Stundenzahl reduzieren oder sogar überhaupt nicht mehr arbeiten.

Von den Berufstätigen mit einer abgeschlossenen Lehre würde ein Viertel in Erwägung ziehen, nicht mehr zu arbeiten. Unter Akademikern wäre es zumindest noch jeder Fünfte. Frauen würden durchschnittlich bereits ab einem Betrag von 1.477 Euro aufhören zu arbeiten, Männer hingegen würden erst ab 1.830 Euro kündigen.

Einen positiven Effekt könnte das bedingungslose Grundeinkommen laut der Umfrage auf das Engagement der Deutschen und die regionale Entwicklung haben. Gut ein Drittel der Bundesbürger kann sich demnach vorstellen, mit der monatlichen Zahlung in eine Region mit billigen Mieten und niedrigen Preisen zu ziehen und dort ehrenamtlich zu arbeiten oder ein Unternehmen zu gründen.

Splendid Research mit Sitz in Hamburg befragte im Oktober und November online 1.024 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren. epd/nd

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