- Politik
- Machtwechsel in Simbabwe
Mnangagwa tritt Mugabes Nachfolge als Staatschef an
Simbabwes neuer Präsident vereidigt / 75-Jährige soll das Land bis zu den Wahlen im nächsten Jahr führen
Harare. Drei Tage nach dem Rücktritt von Simbabwes Langzeitpräsidenten Robert Mugabe übernimmt dessen Nachfolger Emmerson Mnangagwa die Amtsgeschäfte. Der frühere Vizepräsident ist als neuer Präsident vereidigt worden. Mnangagwa soll das Land bis zu den für nächstes Jahr geplanten Wahlen führen. Der 75-Jährige gehört seit Jahrzehnten zur politischen Elite des Landes im südlichen Afrika. Er war lange Jahre Mugabes rechte Hand, ein Demokrat nach westlichem Vorbild ist er sicherlich nicht.
Der 93-jährige Mugabe war am Dienstag nach 37 Jahren Herrschaft zurückgetreten. Damit kam er einer Amtsenthebung durch das Parlament zuvor. Vergangene Woche hatte das eng mit Mnangagwa verbundene Militär die Macht übernommen. Die Generäle stellten Mugabe unter Hausarrest. Bisherige Unterstützer des Präsidenten wandten sich daraufhin von ihm ab.
Viele Simbabwer erwarten Mnangagwas Antrittsrede mit Spannung. Zum einen wird damit gerechnet, dass sich der Präsident dazu äußern wird, wann sich das Militär wieder aus dem politischen Geschehen zurückziehen wird. Zudem ist fraglich, ob Mnangagwa die Opposition an seiner Regierung beteiligen wird, um im nächsten Jahr freie und faire Wahlen zu ermöglichen.
Mugabe und seine Frau Grace müssen nach Aussage der Regierungspartei keine Strafverfolgung fürchten. »Wir haben nichts gegen Mugabe oder seine Frau. Es steht ihnen frei, im Land zu bleiben, wenn sie das möchten«, hatte Zanu-PF Sprecher Simon Khaya Moyo am Donnerstag gesagt. Es blieb jedoch zunächst unklar, ob die Parteiführung einen formellen Beschluss gefasst hat, dem Ex-Präsidenten Straffreiheit zu gewähren. Mugabe, seiner Frau und anderen Parteikadern wird massive Korruption und die gewaltsame Unterdrückung von Gegnern vorgeworfen. Agenturen/nd
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