Grünes Licht für Kredit
Fünf Milliarden für Athen / Neuer Chef für Eurogruppe
Brüssel. Die Euro-Finanzminister haben den Weg für die Auszahlung weiterer Milliarden aus dem laufenden Kreditprogramm für Griechenland vorbereitet. Eine Einigung auf technischer Ebene sei erreicht worden, bestätigte der scheidende Eurogruppenvorsitzende Jeroen Dijsselbloem nach dem Treffen der Ressortchefs des gemeinsamen Währungsgebiets am Montag in Brüssel. Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos und die EU-Kommission hatten die Einigung bereits am Samstagabend bekannt gegeben, die Euro-Finanzminister mussten sie noch bestätigen. Die nächste Tranche in Höhe von gut fünf Milliarden Euro könnte damit beim Eurogruppentreffen am 22. Januar freigegeben werden.
Im Mittelpunkt der aktuellen Kontrollen des griechischen Rettungsprogramms standen Reformen beim Streikrecht, die Umsetzung von Sparmaßnahmen in der Verwaltung sowie faule Kredite bei Banken in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro. Das dritte Kreditpaket für Athen in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro läuft im August 2018 aus. Athen hofft, sich bis dahin wieder eigenständig Kapital an den Finanzmärkten beschaffen zu können.
Allerdings hat die griechische Wirtschaft im Sommer kräftig an Schwung verloren. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vierteljahr davor nur noch um 0,3 Prozent zu - nach 0,8 und 0,7 Prozent in den beiden Vorquartalen, wie das Statistikamt Elstat jetzt mitteilte. Die Regierung hatte im Staatshaushalt 2017 ein Wachstum von 2,7 Prozent unterstellt und ging zuletzt noch von 1,6 Prozent aus. In Kreisen des Finanzministeriums wurde am Montag Optimismus verbreitet, dass zumindest dieses Ziel noch erreicht werden könne.
Die Eurogruppe wählte zudem den portugiesischen Finanzminister Mário Centeno zum Nachfolger von Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem. Damit leitet erstmals ein Vertreter eines ehemaligen Krisenlandes das Gremium. Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier (CDU) sah in Centenos Wahl auch eine Anerkennung für die erfolgreichen Reformanstrengungen Portugals. Es sei »eine Ehre«, das einflussreiche Gremium zur Steuerung der Währungsunion führen zu dürfen, sagte Centeno nach der geheimen Wahl durch die Finanzminister der Eurozone. Er setzte sich gegen drei Mitbewerber aus Lettland, der Slowakei und Luxemburg durch. Agenturen/nd Personalie Seite 4
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