Jerusalem bleibt Unruheherd
Zahlreiche Proteste gegen US-Politik / Abbas: Konfrontation aufrechterhalten
Kairo. Die Wut in den israelisch besetzten palästinensischen Gebieten auf US-Präsident Donald Trump wegen dessen Erklärung, ganz Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, ist nach wie vor groß. Besonders junge Leute gingen auf die Straße, verbrannten US-Flaggen und Trump-Porträts. Sie folgten damit einem Aufruf von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Die Palästinenser sollten die »Konfrontation aufrechterhalten und auf alle Punkte ausweiten, an denen die israelische Armee präsent ist«.
Diese teilte laut AFP am Samstag mit, es habe an rund 20 Orten im Westjordanland und auch im Gazastreifen »gewaltsame Ausschreitungen« gegeben. Dem palästinensischen Roten Halbmond zufolge wurden im Westjordanland 171 und im Gazastreifen 60 Personen verletzt. 13 Demonstranten seien festgenommen worden.
Radikale Palästinenserführer hatten vom Gaza-Streifen aus Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Die israelische Luftwaffe antwortete mit Bomberangriffen, wobei zwei Palästinenser starben. Damit erhöhte sich die Zahl der seit Freitag getöteten Palästinenser auf vier. Radikale Organisationen wie Hamas und Islamische Dschihad riefen erneut zur Intifada, einem allgemeinen Aufstand, auf. Auch in den arabischen Metropolen, so in Beirut, Rabat und Kairo, dazu in Pakistan und der Türkei protestierten am Wochenende Hunderttausende gegen die Palästina-Politik der USA und Israels. Proteste gab es ebenso nahe dem Brandenburger Tor in Berlin. Nachdem zwei Flaggen Israels verbrannt wurden, nahm die Polizei zehn Personen fest.
Die USA verteidigten ungeachtet dessen ihre Entscheidung. Ihre Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, erklärte auf CNN triumphierend, mittlerweile sei Sonntag, »und der Himmel ist nicht eingestürzt«. roe Seite 8
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