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Eulenspiegel: »Wir geben alles!«

Verlagsinsolvenz

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Berliner Eulenspiegel-Verlagsgruppe musste jetzt wegen Zahlungsschwierigkeiten Insolvenz anmelden. »Der Betrieb geht aber weiter, die Leute bekommen ihr Geld«, versicherte der vorläufige Insolvenzverwalter Torsten Martini am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Anwalt zeigte sich zuversichtlich, einen Investor zu finden. Der Verlag mit 13 Mitarbeitern agiere nicht nur in Ostdeutschland. »Er ist breiter aufgestellt, als man denkt.« Auslöser der finanziellen Schwierigkeiten soll eine Forderung der Verwertungsgesellschaft Wort sein, wie der »Tagesspiegel« berichtete.

»Wir geben alles!«, betonte Simone Uthleb, Pressesprecherin der Verlagsgruppe. In diesem Jahr seien rund 60 Bücher herausgegeben worden. Rund 1000 Lesungen würden jährlich organisiert. Die Lage kleiner Verlage werde in der Bundesrepublik aber immer schwieriger.

Im Berliner Editionshaus haben sich nach 1990 mehrere Verlage, zumeist mit linken oder DDR-Wurzeln, zusammengefunden, die Belletristik und Sachbücher anbieten, darunter die Verlage Neues Leben und Das Neue Berlin. Zu den Bestsellern der Verlagsgruppe gehören in jüngster Zeit laut Aussage von Simone Uthleb gegenüber »neues deutschland« die Autobiografien von populären Schauspielern und Schauspielerinnen wie Walter Plathe und Carmen-Maja Antoni, die Erinnerungen der legendären Ost-Rockband Puhdys und der Sängerin Gina Pietsch sowie von Sport-Ikonen wie den Fußballstars Joachim Streich und Peter Ducke und des Energie-Cottbus-Trainers Eduard Geyer. Fester Bestandteil des Verlagsprogramms seien zudem Kinder- und Jugendbücher, etwa die Geschichten des »braven Schülers Ottokar« von Otto Häuser alias Ottokar Domma, die Abenteuer von Lolek und Bolek, einer polnischen Comicserie, und die Kinderbücher des Dramatikers Peter Hacks. dpa/nd

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