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Perus Präsident droht Amtsenthebung

Kongress leitet Verfahren wegen angeblicher Korruption im Odebrecht-Skandal ein

Es wird eng für Perus Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski (PPK). Der Kongress hat ein Amtsenthebungsverfahren in die Wege geleitet. Ein entsprechender Antrag mehrerer Oppositionsparteien wurde am Freitagabend (Ortszeit) mit 93 Ja- gegen 17 Nein-Stimmen angenommen, wie die Tageszeitung «El Comercio» berichtete. Die Opposition wirft Kuczynski wegen seiner mutmaßlichen Verbindungen zum korrupten brasilianischen Baukonzern Odebrecht moralische Verfehlungen im Amt vor.

Der 79-Jährige soll über seine Beraterfirmen insgesamt rund 4,8 Millionen Dollar von Odebrecht erhalten haben. Kuczynski bestreitet die Vorwürfe und hatte Rücktrittsforderungen in einer Ansprache an die Nation zurückgewiesen. «Ich werde nicht auf meine Verantwortung als Präsident aller Peruaner verzichten», betonte er. PPK wiederholte, dass er «keine Beziehung weder als Gesellschafter noch als Geschäftsführer» zur Firma First Capital unterhalten habe, sondern diese ausschließlich Gerardo Sepúlveda gehöre. Sein Eigentum an der ebenfalls der Annahme von Schmiergeldern verdächtigen Firma Westfield Capital bestritt er nicht, «dessen ungeachtet bin ich nie an der Führung dieses Unternehmens beteiligt gewesen, während ich ein offizielles Amt bekleidet habe. Alle diesbezüglichen Verträge und Zahlungen habe sein Kompagnon Gerardo Sepúlveda zu verantworten, »nicht ich«.

Die Parlamentsdiskussion über die Absetzung ist für den kommenden Donnerstag angesetzt. Kuczynski muss dort anwesend sein und kann sich mit einem Anwalt verteidigen. Für seine Absetzung sind zwei Drittel der insgesamt 130 Stimmen des Ein-Kammer-Parlaments nötig. Allein die Oppositionspartei Fuerza Popular der früheren Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori verfügt mit mehr als 70 Abgeordneten über die absolute Mehrheit. Keiko ist Tochter des Ex-Diktators Alberto Fujimori (1990-2000)

Auch die Staatsanwaltschaft hatte Kuczynski für nächste Woche vorgeladen, offizielle Ermittlungen gibt es bisher nicht. Ein Bericht von Odebrecht an die Untersuchungskommission Lava Jato in Peru hatte am Mittwoch den Druck auf den Präsidenten erhöht.

Seine Beraterfirma Westfield Capital soll demnach zwischen 2004 und 2006 mehrere Hunderttausend Dollar von Odebrecht erhalten haben. In dieser Zeit war Kuczynski Minister in der Regierung von Alejandro Toledo.

Der Odebrecht-Skandal setzt ranghohe Politiker in ganz Lateinamerika unter Druck. Vor einem US-Gericht hatte der Konzern Ende 2016 gestanden, in zwölf lateinamerikanischen Staaten hunderte Millionen Dollar Schmiergeld an Regierungspolitiker gezahlt zu haben. Tausende Menschen demonstrierten am Wochenende in der Hauptstadt Lima und riefen zur »Verteidigung der Demokratie« auf. Sie wittern den Versuch eines rechtspopulistischen Machtwechsels unter Führung von Keiko Fujimori. Mit Agenturen

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