Rettungsgasse bilden!

Die Politik sollte endlich genügend Geld durchlassen, findet Markus Drescher

Gaffer. Sie stehen im Weg, halten den Verkehr auf, behindern Rettungsmaßnahmen und halten noch dümmliche Volksreden dazu. Wie Politiker, die seit mittlerweile Jahrzehnten dabei zusehen, wie essenzielle Teile eines funktionierenden Staatswesens, einer modernen Mobilitäts- und Bildungsgesellschaft und letztlich auch das Vertrauen in Rechtsstaat und Demokratie vor sich hin rotten. Bürger haben schließlich Erwartungen an einen Staat, dessen Souverän sie laut Grundgesetz sind. Und als solcher freut man sich weniger bis gar nicht darüber, dass eine Schuldenbremse wirkt, oder eine schwarze Null in der Gegend rumsteht, wenn im Gegenzug die öffentliche Daseinsfürsorge auf dermaßen vielen Ebenen vor die Hunde geht.

Zynischerweise könnte man natürlich auch sagen: Ist gar nicht so schlimm, dass kein Kitaplatz vorhanden ist, die Straßen dahin sind sowieso unbefahrbar. Dabei wäre die Flucht in Zynismus gar nicht notwendig, ließe die Politik endlich die Rettungskräfte durch, sprich: Geld. Geld für Schulen, Straßen, Brücken, Verwaltungen, die Polizei, den Wohnungsbau ... Geld für Dinge, die eine Existenz des Staates rechtfertigen, komplexes Zusammenleben ermöglichen und die einem im Falle des Nichtfunktionierens schlicht und einfach auf die Nerven gehen. Also, lasst das Gaffen sein und bildet eine Rettungsgasse!

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.