Rekordverdächtige Resonanz
Mehr als 46 000 Bayern stimmten für ein Volksbegehren gegen Flächenverbrauch
München. Vier Monate nach dem Start haben sich bereits mehr als 46 000 Menschen in Bayern für ein Volksbegehren gegen Flächenverbrauch ausgesprochen. Nach den Angaben der Grünen im Landtag von Dienstag wurde das notwendige Quorum von 25 000 Unterschriften eindeutig übertroffen. Anfang September hatten die Grünen die Unterschriftensammlung gemeinsam mit der ÖDP, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und dem Landesbund für Vogelschutz gestartet. Die vom Bündnis »Betonflut eindämmen. Damit Bayern Heimat bleibt« gesammelten Unterschriften sollen nun in den jeweiligen Gemeinden und Städten zur Prüfung vorgelegt werden. Anschließend soll der Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens beim Innenministerium erfolgen.
Die Grünen und ihre Partner wollen mittels Volksbegehren den Flächenverbrauch in Bayern gesetzlich begrenzen: Pro Tag sollen nur noch fünf Hektar Freiflächen in Siedlungs- oder Verkehrsflächen umgewandelt werden dürfen. Derzeit sind es nach Angaben der Grünen 13 Hektar pro Tag, das entspreche in etwa der Fläche von 18 Fußballfeldern. »Immer mehr Gewerbeflächen in Bayern verursachen eine zunehmende Verknappung landwirtschaftlicher Flächen, welche in Bayern zu mehr als fünfzig Prozent auf Pachtbasis bewirtschaftet werden«, sagte AbL-Landeschef Josef Schmid. Das Volksbegehren gebe nun erstmals die Chance, die für Bauern existenzbedrohende Verschwendung der Lebensgrundlage Boden zu stoppen. Die 46 000 Unterschriften, die den Organisatoren zufolge bis Ende Dezember gesammelt wurden, belegen einen großen Rückhalt in der Bevölkerung. Zum Vergleich: Für das später so erfolgreiche Volksbegehren für den Nichtraucherschutz in Bayern waren zunächst 42 028 Unterschriften eingereicht worden. dpa/nd
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