Werbung

Neues Bündnis gegen Wucher bei Banken

Verbraucherschützer wollen vor Schulden bewahren

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig. Ein Bündnis aus Verbraucherschützern und Finanzexperten will gegen Wucher im Bankbereich vorgehen. Unternehmen sollen zu verantwortungsvollen Kreditvergaben mit neuen Produkten bewegt werden, wie Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen am Donnerstag sagte. Das »Bündnis gegen Wucher« wolle Kreditverträge juristisch und rechnerisch prüfen und gegebenenfalls vor Gericht ziehen.

Heyer kritisierte Banken, die »systematisch« Verbraucherkredite vergäben, »deren Gesamtkosten im Bereich des Wuchers liegen«. Besonders Kredite mit gekoppelter Restschuldversicherung würden Verbraucher in tiefe Schulden stürzen. Aber auch Dispo- und Kreditkartenkredite mit Zinssätzen von zwölf bis 16 Prozent pro Jahr halten die Verbraucherschützer teils für »modernen Wucher«.

»Ein Kredit darf nicht dazu führen, dass man in die Schuldenspirale gerät«, sagte Michael Knobloch von der Verbraucherzentrale Hamburg. Der überhöhte Preis »für teilweise sinnlose Produkte« sei im System angelegt. Das funktioniere, weil »Leute nicht über Kredite reden« und sich schämten. Es mangele an Transparenz.

Bislang sind die Verbraucherzentralen in Sachsen und Hamburg, das Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen (IFF) und der Rechtsanwalt Udo Reifner Teil des Bündnisses. Heyer rief Verbraucherschützer, Rechtsanwälte und Schuldnerberatungen dazu auf, sich anzuschließen. Mithilfe weiterer Partner könne sich das Bündnis auch Inkassobüros annehmen. Verschiedene Klagen sollen zu mehr Transparenz und Druck führen, um »systematische Wucher« zu beseitigen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -