- Politik
- GroKo Sondierungen
Tiefensee: Große Koalition im Bund auf zwei Jahre begrenzen
Bundeskanzlerin soll sich 24 Monate nach ihrer Wahl einem Misstrauensvotum stellen
Erfurt. Nach Ansicht von Thüringens designiertem SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee sollte eine Neuauflage der großen Koalition im Bund zunächst auf zwei Jahre begrenzt werden. »Die Formulierung im Sondierungspapier, dass die gemeinsame Arbeit nach zwei Jahren evaluiert, also geprüft werden soll, reicht mir nicht«, sagte der Wirtschaftsminister der »Thüringer Allgemeinen« (Montag). »Es muss konkret vereinbart werden, dass die Bundeskanzlerin 24 Monate nach ihrer Wahl ein konstruktives Misstrauensvotum einleitet.« Falls sie nicht das Vertrauen erhalte, müsse es Neuwahlen geben.
Tiefensee kritisierte zugleich SPD-Bundeschef Martin Schulz, der die Ergebnisse der Sondierungsgespräche mit CDU und CSU von vergangenem Freitag als »hervorragend« gelobt hatte. Er finde »es falsch, die Ergebnisse als «hervorragend» zu bezeichnen«, sagte er. »Sie sind annehmbar, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und sie sind teilweise zu unkonkret.«
Tiefensee war am Samstag vom Landesvorstand als neuer Vorsitzender der Thüringer SPD bestimmt worden. Die Wahl soll im März stattfinden. Der Landesminister war von 2005 bis 2009 Bundesverkehrsminister und Ostbeauftragter der Bundesregierung. Ein Parteitag der Thüringer SPD hatte sich bereits Mitte Dezember gegen eine Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit der Union ausgesprochen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.