Schweinepest beunruhigt Bauern

Agrarminister: Sind gut vorbereitet / Jäger fordern bessere Bedingungen für Wildschweinjagd

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Hannover. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hält Deutschland für gut vorbereitet auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. »Wir haben mit den Ländern im November eine Übung für den Fall des Ausbruchs durchgeführt, um bestmöglich vorbereitet zu sein«, sagte Schmidt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Jetzt gehe es darum, »mit allen Kräften« einen Ausbruch in Deutschland zu verhindern.

»Sollte es dennoch so weit kommen, müssen wir das Geschehen schnell eindämmen«, sagte Schmidt. Die Strukturen für einen Tierseuchenfall seien ständig einsatzbereit und könnten kurzfristig aktiviert werden. Zur Vorbeugung müssten die Tierhalter in erster Linie ihre Schweine schützen, forderte Schmidt. »Stallhygiene, konsequente Reinigung von Transportfahrzeugen und Abschottung des Bestands gegenüber Wildschweinen sind die wirksamsten Maßnahmen.« Die Afrikanische Schweinepest sei eine Tierseuche und für den Menschen ungefährlich. »Aber der Mensch kann den Erreger nach Deutschland bringen, etwa unter den Schuhen oder am Autoreifen. Auch ein weggeworfenes Wurstbrot, das vielleicht in Weißrussland geschmiert worden ist, kann für einen Ausbruch in Deutschland sorgen«, sagte Schmidt. »Hygienemaßnahmen haben oberste Priorität.«

Der Landwirtschaftsminister sagte, je stärker der Wildschweinbestand in Deutschland reduziert werde, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest: »Um das Ziel zu erreichen, müssen auch die Schonzeiten für Wildschweine aufgehoben werden«, forderte Schmidt. »Einige Länder zahlen beispielsweise Abschussprämien - auch das kann helfen.« Schmidt nahm am Donnerstag gemeinsam mit Länderkollegen an einer Sonder-Agrarministerkonferenz in Berlin teil, bei der auch das Thema Schweinepest auf der Agenda stand. Bei der Schweinepest streben Bund und Länder ein koordiniertes Vorgehen an. Während der Bauernverband zur Vorbeugung die Tötung von 70 Prozent der Wildschweine hierzulande fordert, argumentieren Tierschutzaktivisten, dass es vornehmlich Menschen seien, die die Ausbreitung der Krankheit vorantrieben.

In Thüringen forderte der Jagdverband am Donnerstag bessere Bedingungen für die Wildschweinjagd. »Seit Jahren fordern die Jäger zum Beispiel die Einrichtung von Schussschneisen in großen Raps- und Maisfeldern«, sagte der Verbandsgeschäftsführer Frank Herrmann der dpa. Auch müsse es den Jägern gestattet werden, spezielle Futterstellen anzulegen, mit denen Wildschweine angelockt werden können. In Thüringen müssen nach Auffassung von Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (LINKE) rund 70 000 Wildschweine geschossen werden, um die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen.

Auch in Sachsen-Anhalt forderten Jäger und Landwirte vom Land mehr Anstrengung beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest. In einem am Dienstag verbreiteten Papier listen der Bauernverband und der Landesjagdverband Maßnahmen auf, um ein Einschleppen der Tierseuche nach Sachsen-Anhalt zu verhindern. Einschränkungen bei der Jagd auf Wildschweine sollten aufgehoben und Jäger finanziell unterstützt werden. Die Landesregierung kündigte neue Maßnahmen an, verwies aber auch auf bereits bestehende Vorkehrungen. Agenturen/nd

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