- Politik
- Asylpolitik
Pro Asyl kritisiert geplanten Abschiebeflug nach Afghanistan
Berlin. Angesichts der jüngsten Anschläge in Afghanistan hat die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl einen bevorstehenden weiteren Abschiebeflug in das Land kritisiert. Es gebe »jede Woche Dutzende von Toten in Afghanistan« und doch werde weiter abgeschoben, erklärte Pro Asyl am Dienstag in Berlin. Die Organisation warf der Bundesregierung »Ignoranz« vor. Die Regierung setze offenbar auf einen Gewöhnungseffekt und verweigere zugleich vernünftige Antworten auf die Frage, welche Regionen Afghanistans für sicher gehalten werden.
Mindestens zehn afghanische Flüchtlinge sollen am Dienstagabend mit einem neuen Abschiebeflug von Düsseldorf nach Kabul abgeschoben werden. Die meisten dieser Flüchtlinge kommen aus Bayern, auch ein Mann aus Baden-Württemberg und einer aus Nordrhein-Westfalen stehen auf der Liste, hieß es vom Flüchtlingsrat NRW. Zu Passagieren aus anderen Bundesländern gab es zunächst keine Angaben.
Mit acht Flügen haben Bund und Länder seit Dezember 2016 bisher 155 Afghanen in ihr Heimatland zurückgebracht. Abschiebungen in das Land am Hindukusch sind höchst umstritten, weil sich die Sicherheitslage in jüngster Vergangenheit drastisch verschlechtert hat. Erst in der Nacht zum Sonntag war das Hotel Intercontinental in der afghanischen Hauptstadt Kabul angegriffen worden. Dabei wurden mindestens 22 Menschen getötet, darunter nach Angaben der Bundesregierung auch eine Deutsche. Agenturen/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.