Zehntausende am Mayon auf der Flucht

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Legazpi. Vor dem drohenden massiven Ausbruch des Vulkans Mayon auf den Philippinen sind etwa 70 000 Menschen geflohen. Sie seien in Notunterkünften untergebracht, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Während Anwohner flüchteten, reisten ausländische Touristen an, um das Naturschauspiel zu verfolgen. Die Sperrzone war auf einen Umkreis von sechs auf neun Kilometer ausgeweitet worden. In der Provinz Albay müssten 360 000 Menschen - rund ein Drittel der Einwohner, Vulkanasche einatmen, sagte der örtliche Leiter der Zivilschutzbehörde, Cedric Daep.

Rose Rivero vom philippinischen Roten Kreuz sagte, viele Menschen in den Notunterkünften müssten auf dem blanken Fußboden schlafen. Mancherorts teilten sich 50 Menschen eine Toilette - wenn es überhaupt eine gebe. Auf Grundlage der Erfahrungen mit dem Mayon sei zu befürchten, dass die Menschen erst in drei bis vier Monaten in ihre Häuser zurückkehren könnten.

Vor zwei Wochen war der Mayon wieder aktiv geworden. Am Montag warnte die staatliche Behörde für Vulkanologie vor einem »unmittelbar« bevorstehenden massiven Ausbruch. Am Dienstag stieß er bis zu 700 Meter hohe Lava-Fontänen aus, am Mittwoch war eine dichte, fünf Kilometer hohe Aschewolke zu sehen. Außerdem spuckte er erneut Lava. Während die Anwohner flohen, reisten Touristen aus Europa, den USA und Südkorea eigens an, um den Ausbruch zu sehen. Der Mayon ist einer der aktivsten Vulkane der Philippinen. 1814 waren bei einem Ausbruch 1200 Menschen gestorben. Im Mai 2013 kamen bei einem Ausbruch vier ausländische Touristen, darunter drei Deutsche, und ihr einheimischer Bergführer, ums. AFP/nd Foto: dpa/Bullit Marquez

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