Pädagogen zweiter Klasse

Jürgen Amendt über die Ursachen des Lehrermangels an den Grundschulen

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Lehrermangel an den Grundschulen ist nicht neu. Schon seit Jahren fehlen für die unteren Klassen Lehrkräfte. Das liegt nicht nur an den geringen Ausbildungskapazitäten, wie jetzt eine Studie der unternehmernahen Bertelsmann-Stiftung zu Recht beklagt. Der Beruf der Grundschulpädagogin (Männer sind hier eindeutig in der Minderheit) wird im Vergleich zu anderen Lehrergruppen - etwa an den Gymnasien oder Berufsschulen - zu schlecht bezahlt. Die Unterschiede betragen bereits bei Berufsanfängern bis zu 600 Euro brutto im Monat und diese Differenz vergrößert sich bis zur Pensionierung bzw. Verrentung.

Die Alternative kann also nicht darin bestehen, dauerhaft Quereinsteiger in einer Hau-Ruck-Aktion für die Grundschulen anzuwerben. Auch ist die Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitstellen nur vorübergehend eine Lösung. Grundschulpädagogen müssen generell besser entlohnt werden. Dazu aber können sich die meisten Länder nicht durchringen, denn dies würde bedeuten, die Besoldungsstruktur zu ändern. Wichtig wäre zudem, die Laufbahnordnung zu ändern und die Unterscheidung zwischen Grundschul-, Hauptschul-, Realschul- und Gymnasiallehrern aufzuheben. Grundschullehrkräfte sind keine Pädagogen zweiter Klasse!

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.