• Politik
  • 28 Jahre nach dem Mauerfall

Gleicke: Osten hat weiterhin Aufholbedarf

SPD-Politikerin fordert Fördersystem für die strukturschwachen Regionen in Ost und West

  • Lesedauer: 2 Min.

Halle. Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), sieht 28 Jahre nach dem Fall der Mauer weiterhin einen großen wirtschaftlichen Aufholbedarf. Die Einheit sei noch nicht vollendet. »Noch immer ist die Wirtschaftskraft im Osten viel niedriger als die im Westen«, sagte Gleicke der in Halle an der Saale erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung«. Im Osten sei die Arbeitslosigkeit höher und die Löhne niedriger.

Die Sicherung der Daseinsvorsorge gerade in ländlich geprägten Regionen werde auch in Westdeutschland zu einer immer größeren Herausforderung, so die SPD-Politikerin. Nötig sei deshalb »nach dem Auslaufen des Solidarpaktes II ein Fördersystem für die strukturschwachen Regionen in Ost und West«. Die Ostbeauftragte betonte, die Ostdeutschen hätten »in den zurückliegenden Jahrzehnten unglaublich viel erreicht. Den Rest schaffen wir auch noch.«

An diesem Montag (5. Februar) ist die Berliner Mauer genauso lange weg, wie sie die Stadt zwischen dem 13. August 1961 und dem 9. November 1989 teilte: 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage. »Wer heute jung ist, hat diese schreckliche Grenze nie mit eigenen Augen gesehen«, sagte Gleicke. Was auf Dauer bleibe, sei die Erinnerung und die damit verknüpfte Mahnung. »Man kann und muss die Mauer in ihren historischen Kontext einordnen, aber man kann sie nicht rechtfertigen!« So gebe es auch keine Rechtfertigung für den Schießbefehl und »für den Versuch, die eigene Bevölkerung zur Geisel zu nehmen«. epd/nd

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