Auch Teelichte sind eine potenzielle Gefahr

Wohnungsbrände

  • Dr. Hans-Hermann Drews
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein großer Teil der Wohnungsbrände fiel in die Adventszeit. Im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl zum Jahresende im Vergleich zum Frühjahr und Herbst um 50 Prozent an, melden die Versicherer.

Ein Grund dafür ist unsere winterliche Freude am Kerzenlicht. Lassen Sie eine Flamme niemals unbeaufsichtigt. Die Brandursachenermittler des IFS haben schon unzählige Räume und ganze Wohnungen untersucht, die wegen einer Kerze ausgebrannt sind.

Die Geschwindigkeit und Intensität, mit der sich ein so entstandenes Feuer ausbreitet, kann sehr überraschen und überwältigen. Eine winzige Flamme ängstigt niemanden, und darum wird sie als Gefahrenquelle nicht ernst genommen. Wenn sich aber zum Beispiel Tannenzweige, Dekorationen oder Vorhänge zu nah an der Kerzenflamme befinden, dann entsteht schnell eine Situation, die man nicht mehr allein kontrollieren kann.

Eine spezielle Brandgefahr bergen Teelichte. Weil sie klein sind und dazu in einem Metallschälchen daherkommen, werden sie weit unterschätzt. Die Alubecher können so heiß werden, dass sie eine brennbare Unterlage entzünden.

Im Gegensatz zur Kerze verflüssigt sich der Brennstoff eines Teelichts außerdem vollständig. Stehen die Lichter dicht zusammen oder wird spielerisch ein abgebranntes Streichholz in das Schälchen gelegt, so kann das Paraffin flächig in Brand geraten und auch eine Stichflamme entstehen, die schon manchen vor Schreck in die Flucht geschlagen hat.

Kerzenschein ist eben nicht nur schöne Dekorationen, sondern auch offenes Feuer in unserem Zuhause. Bitte nehmen Sie diese Bandgefahr ernst.

Die wichtigste Regel: Eine Flamme - und sei sie noch so klein - darf eben nicht allein gelassen werden. Kerzen und Teelichte brauchen außerdem einen sicheren Stand auf einer nicht brennbaren Unterlage und sollten in großzügigem Abstand zu allem aufgestellt werden, was Feuer fangen kann.

Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS).

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -