- Anzeige -
LIMA 2025
- Anzeige -

Donald Trumps Wunschliste

Etat 2019: Neue Kampfjets und Löcher im sozialen Netz

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Zu Trumps Kernkompetenzen gehört, dass er viel erzählt, wenn der Tag lang ist. Eines seiner Versprechen im Wahlkampf war, im Weißen Haus endlich wieder für einen ausgeglichenen Haushalt zu sorgen. Schon beim Entwurf für das laufende Fiskaljahr konnte davon keine Rede sein. Der jetzt vorgelegte Budgetplan 2019 des US-Präsidenten mit einem Volumen von 4,4 Billionen Dollar ist eine einzige Schieflage: Erneut sollen die Ausgaben fürs Militär massiv aufgestockt werden, während Arme, Ältere und Bedürftige büßen müssten. Denn wichtige Sozialprogramme sollen gestutzt werden. Klar wird auch: Die »beste« Steuerreform aller Zeiten wird sich nicht, wie von Trump im Vorjahr behauptet, gleichsam »von selbst bezahlen«. Berechnungen zeigen, dass die Staatseinnahmen bis 2027 um 3,7 Billionen Dollar schrumpfen werden und der Schuldenberg gleichzeitig um weitere 7,2 Billionen Dollar wachsen dürfte.

- Anzeige -

Größter Profiteur des Etatentwurfs ist der Bereich Verteidigung und nationale Sicherheit. 686 Milliarden Dollar sollen Richtung Pentagon fließen - eine Steigerung um 13 Prozent und mehr, als die nächsten zehn Staaten des Rüstungsrankings zusammen verpulvern. Geplant sind u.a. 110 weitere Kampfjets und neue Kriegsschiffe. »Wir werden das bei weitem stärkste Militär haben, das wir je hatten«, tönte der Präsident bei der Präsentation im Oval Office. Weitere 23 Milliarden Dollar sollen für den Grenzschutz ausgegeben werden; allein für Trumps Wunschmauer an der Grenze zu Mexiko sind 18 Milliarden veranschlagt.

Dafür werden die Löcher im sozialen Netz immer größer. Die Gelder für Medicaid etwa, das Gesundheitsprogramm für Bedürftige, sollen um sechs Prozent schrumpfen. Sparen will Trump u.a. bei Behinderten, Rentenleistungen für Bundesangestellte, Studentendarlehen, Lebensmittelgutscheinen. Auch das Außenministerium soll 27 Prozent seines Etats z.B. für internationale Hilfe verlieren, die Umweltschutzbehörde EPA 37 Prozent. Kein Wunder, dass es scharfe Kritik gibt. Dieser Präsident nehme massive Einschnitte bei der Gesundheitsversorgung und Bekämpfung der Armut in Kauf, so der Demokrat John Yarmuth. Zugleich gingen Steuersenkungen für Reiche und Großkonzerne zu Lasten des Staatsdefizits. Doch ist der Etatentwurf eine Wunschliste, um die Trump nun mit dem Kongress feilschen muss. Das Haushaltsrecht liegt beim Parlament.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Politik