Der Trainer mit unheimlichem Volleyball-IQ

Stelian Moculescus erstes Spiel als Berliner Chefcoach

Es war das Spiel eins in einer neuen Ära beim über die ganze bisherige Saison schwächelnden deutschen Meister Berlin Volleys. Erst am Montag überraschten die Berliner, als sie den Nachfolger für den entlassenen Trainer Luke Reynolds präsentierten. Es ist kein geringerer als Meistertrainer Stelian Moculescu. 5228 Zuschauer kamen am Mittwochabend in die heimische Max-Schmeling-Halle, um ihre Mannschaft bei diesem Match zu unterstützen. Vom Publikum wurde Stelian Moculescu überaus herzlich empfangen.

Und gleich in seinem Premierenspiel empfing sein neues Team mit dem Starensemble von Zenit Kasan den amtierenden Klubweltmeister. Trotz heftiger Gegenwehr der Berliner blieb die Sensation aus - die Volleys unterliegen 1:3 (17:25, 20:25, 25:23, 23:25). Ein weiterer Satzerfolg wäre verdient gewesen und hätte einen Punkt gebracht.

Das Volleyfallfieber hat den Ex-Trainer des deutschen Serienmeisters VfB Friedrichshafen schnell wieder ergriffen - lange brauchte er nicht zu überlegen, um das Berliner Angebot anzunehmen: «Das Umfeld ist top, die Halle ist top, Es ist schade, wenn so ein Verein ins Schlingern kommt. Und ein bisschen was verstehe ich vom Sport», stapelt Stelian Moculescu tief. Überraschend war seine Verpflichtung auch deshalb, weil ihm und dem Berliner Manager Kaweh Niroomand nicht gerade das beste Verhältnis nachgesagt wurde. Von «ziemlich besten Feinden» sogar war die Rede. «Was zu klären war, ist geklärt», sagt Moculescu dazu. Nun hat er erst einmal einen Vertrag bis Saisonende. «Dann schauen wir weiter.»

Mit der Leistung gegen Kasan - mit Weltstars wie den Kubaner Wilfredo Leon und den Russen Maxim Michailow in ihren Reihen - war Stelian Moculescu zufrieden. Das Team zeigte einen lange vermissten Kampfgeist. Ohnehin wäre ein Sieg eine riesige Überraschung gewesen. «Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt und ich glaube, die Jungs haben das auch gemerkt», betonte der neue Coach. Und die Spieler? Angreifer Paul sagte: «Ich konnte es am Montag nicht glauben, das Stelian Moculescu unser Trainer wird. Er hat einen unheimlichen Volleyball-IQ. Wir werden in den nächsten zwei Monaten definitiv besser sein.» Zur Niederlage gegen Kasan meinte Carroll: «Gegen eine solche Mannschaft müssen wir fast perfekt spielen.» Das sei leider nicht der Fall gewesen. Im ersten Satz hätte die Mannschaft sehr schlecht angefangen.

Bereits nach zwei Trainingseinheiten sah Moculescu, wo die künftigen Hauptbaustellen seiner Arbeit liegen müssen: «Der Schwerpunkt ist die Annahme, dann kommt der Aufschlag. Allerdings könne er nicht zaubern. »Doch die Jungs müssen verstehen, dass sie auch Fehler machen dürfen.«

Nun können die Berliner im letzten Spiel der Champions-League-Gruppe D am 28. Februar zu Hause noch aus eigener Kraft Platz 2 erreichen, der den sicheren Einzug in die K.o-Runde bedeutet. Dafür allerdings müssen die Volleys gegen das polnische Spitzenteam Jastrzebski Wegiel 3:0 oder 3:1 gewinnen, um drei Punkte einzufahren. Aber auch die beiden besten Gruppendritten der fünf Gruppen kommen weiter.

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