Arbeitszeit im Osten bleibt offen

IG Metall will Gespräche zur Angleichung nach dieser Tarifrunde vereinbaren

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Als letzte verhandeln Arbeitgeber und IG Metall für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin-Brandenburg am Freitag und Montag über die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg. Darüber hinaus will die Gewerkschaft eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten erreichen. Dabei geht es vor allem um die Einführung der im Westen seit Jahren geltenden 35-Stunden-Woche. In Ostdeutschland arbeiten Metaller bislang drei Stunden länger in der Woche. Die Angleichung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden wird von den dortigen Arbeitgebern bislang jedoch abgelehnt. Die Gewerkschaft will nun wenigstens verbindliche Gespräche vereinbaren, die nach dieser Tarifrunde beginnen sollen.

Für Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ist das gelungen: Dort wurde verabredet, im ersten Halbjahr 2018 Gespräche zur Angleichung an die westlichen Tarifverträge und Arbeitsbedingungen aufzunehmen. In den vergangenen Tagen hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft der übrigen Tarifbezirke der IG Metall im Bundesgebiet auf die Übernahme des Pilotabschlusses verständigt. Zuletzt in Niedersachsen.

Im Norden scheiterte die IG Metall damit, regionale Anpassungen für Mecklenburg-Vorpommern durchzusetzen. Zu einer Angleichung der Schichtzulagen sowie zur Bezahlung von Wasch- und Umkleidezeiten sei Nordmetall »nicht bereit« gewesen, erklärte die IG Metall.

Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie enthält Einkommensverbesserungen von 4,3 Prozent ab April. Für die Monate Januar bis März 2018 ist eine Einmalzahlung von 100 Euro pro Beschäftigten vorgesehen. Zudem haben Beschäftigten ab 2019 einen Anspruch darauf, für bis zu zwei Jahre ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden zu senken und danach auf ihre Vollzeitstelle zurückzukehren. Im Gegenzug dürfen Betriebe dann mit mehr Beschäftigten als bisher 40-Stunden-Verträge abschließen. nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -