- Kommentare
- Entwicklungsarbeit und Verteidigungspolitik
Entwicklung ist keine Frage der Sicherheit
Martin Ling über die Vernetzung von Verteidigung und Hilfe
Das wird vernetzte Sicherheitspolitik genannt und der Entwicklungspolitik kommt dabei die Rolle zu, Fluchtursachen zu bekämpfen. Und da beginnt die Krux: Fluchtursachen bekämpfen, heißt wirtschaftliche Entwicklung im Globalen Süden zu fördern. Dabei ist sich ausnahmsweise die ganze Fachwelt in einem Punkt einig: Wenn das Haushaltseinkommen in armen Ländern ansteigt, geht mitnichten die Migration zurück, sondern steigt erst einmal an. Dieser statistische Migrationsbuckel ist empirisch belegt und erst auf höheren Einkommensniveaus nimmt der Migrationsanreiz wieder ab.
Entweder die deutsche Bundesregierung mitsamt des Entwicklungsministers sind sich dieses sogenannten migration humps nicht bewusst, oder aber die vernetzte Sicherheitspolitik ist eine entwicklungspolitische Mogelpackung. Das ist die wahrscheinlichere Variante. Es geht nicht den Aufbau einer tragfähigen wirtschaftlichen Entwicklung im Globalen Süden, sondern um die Abschottung des Nordens von Migration so weit wie eben möglich. Denn für Konfliktprävention, Demokratie und Maßnahmen für mehr Rechtsstaatlichkeit gilt weiterhin: unter ferner liefen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!