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Trump will Lehrer bewaffnen
Nach dem Schulmassaker in Florida erntet der US-Präsident Kritik für seine Vorschläge
Washington. Als Reaktion auf das Schulmassaker in Florida hat US-Präsident Donald Trump kein strikteres Waffenrecht, sondern die Bewaffnung von Lehrern vorgeschlagen. Einzelne Lehrer könnten zur Abschreckung möglicher Täter im Einsatz von Schusswaffen trainiert werden, sagte Trump am Mittwoch bei einem Treffen mit Überlebenden im Weißen Haus. Der Vorschlag des Präsidenten löste Kritik und Kopfschütteln aus.
Etwa 20 Prozent der Lehrer kämen für ein solches Waffentraining in Frage, sagte Trump. »Dies wäre natürlich nur etwas für Leute, die sehr geschickt im Umgang mit Waffen sind«, sagte er. Die Lehrer sollten die Waffen versteckt tragen. Sie könnten Attacken in Schulen dann »sehr schnell beenden«.
Bei einer Podiumsdiskussion in Florida, bei der auch Überlebende des Massakers anwesend waren, erntete Trump Kritik für seinen Vorstoß. Das sei eine schreckliche Idee, sagte Alfonso Calderon, der das Schulmassaker überlebte. »Ich weiß nicht, ob Donald Trump jemals an einer öffentlichen Oberschule war - aber soweit mir bekannt ist, sollten Lehrer Pädagogen sein«, zitierte der TV-Sender CNN den 16-Jährigen. »Sie sollten nicht wissen müssen, wie man eine AR-15 bedient«, fügte Calderon mit Blick auf das vom Todesschützen in Parkland benutzte Gewehr hinzu.
»Ich denke nicht, dass Lehrer bewaffnet werden sollten. Lehrer sollten unterrichten«, sagte der für Parkland zuständige Sheriff Scott Israel.
Auch eine Lehrerin, die das Massaker überlebt hatte, äußerte ihr Unverständnis. »Soll ich nun auch noch ausgebildet werden, um die Schüler nicht nur zu unterrichten, sondern auch zu beschützen?«, fragte Ashley Kurth. »Soll ich eine Schutzweste tragen? Soll ich die Waffe am Bein tragen oder in meinem Schreibtisch verstauen?«
Trump erklärte bei dem Treffen im Weißen Haus, es gebe »viele Ideen« für eine Reaktion auf die Bluttat an der Marjory Stoneman Douglas High School. Bei dem Massaker hatte ein 19 Jahre alter ehemaliger Schüler 17 Menschen erschossen.
Der Präsident sagte strengere Kontrollen von Waffenkäufern zu. Die Behörden würden künftig »sehr strikt sein bei Hintergrund-Checks«. Dabei soll vor allem die »psychische Gesundheit« der Käufer beleuchtet werden.
An dem Treffen nahm auch ein Vater teil, dessen Tochter bei dem Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School erschossen worden war. »Meine Tochter hat keine Stimme mehr. Sie wurde letzte Woche ermordet«, sagte Andrew Pollack. Es verstehe nicht, wieso Flughäfen, Stadien und Botschaften beschützt würden, nicht aber Schulen.
Der 15-jährige Schüler Justin Gruber forderte »einen grundlegenden Wandel in diesem Land, denn so etwas darf nie wieder geschehen«. Sein Mitschüler Samuel Zeif appellierte an Trump, das Waffenrecht zu verschärfen. »Ich verstehe nicht, wieso ich noch immer in ein Geschäft gehen und eine Kriegswaffe kaufen kann.«
Versuche, das Waffenrecht einzuschränken, stoßen in den USA immer wieder auf breiten Widerstand. Das Repräsentantenhaus von Florida stimmte am Dienstag mit großer Mehrheit gegen ein Verbot von Sturmwaffen und großer Magazine. In der Sitzung, die mit einem Gebet für die Opfer von Parkland begann, stimmten 71 Abgeordnete gegen ein Verbot und 36 dafür. Agenturen/nd
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