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Sahel braucht Entwicklung statt Militär
Martin Ling über Einsichten und falsch gesetzte Schwerpunkte
Es ist die Ausnahme von der Regel: Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt sich Afrika an. In ihrer wöchentlichen Videobotschaft zeigte sie Einsicht und forderte eine Weiterentwicklung der deutschen Afrikapolitik: »Wir müssen lernen, mit unserer Entwicklungspolitik wirtschaftliche Entwicklung in Gang zu bringen.«
Ein Podcast macht freilich noch keinen Sommer. Den Vorsatz, Afrika in der globalen Wertschöpfungskette nicht auf der untersten Stufe als Rohstofflieferant festzuschreiben, pflegt der geschäftsführende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) seit geraumer Zeit. Bekanntlich steigt die Wertschöpfung mit dem Verarbeitungsgrad und nur wer verarbeitet, entwickelt sich wirtschaftlich. In der handelspolitischen Praxis hat sich diese Erkenntnis bei der Europäischen Union noch nicht niedergeschlagen. Während sich in Afrika vor allem die Klein- und mittelständischen Unternehmen bemühen, den europäischen Qualitätsstandards Genüge zu tun und auf steigende Exporte nach Europa hoffen, machen ihnen gleichzeitig EU-Handelsbeschränkungen und europäische Subventionen zu schaffen, mit denen den EU-Produzenten unfaire Wettbewerbsvorteile verschafft werden.
Merkels Podcast kam ein Tag, nach dem den fünf Sahel-Staaten von der Internationalen Gemeinschaft unter Führung der EU im Kampf gegen Terrorismus und illegale Migration 414 Millionen Euro zugesagt wurden. Dabei zeigt die französisch geführte Militäroperation in Mali seit 2013, dass diese Schwerpunktsetzung nicht fruchtet. Bessere Lebensbedingungen im Sahel lassen weiter auf sich warten, weil die wirtschaftliche Entwicklung ausbleibt.
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