Ein Dialog und seine Gegner

Roland Etzel über das Gipfeltreffen beider Koreas

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 2 Min.
Das Tempo, das Nordkorea und Südkorea bei ihrem Kurs auf politische Verständigung vorlegen, ist hoch. Bedenkt man, dass beide Staaten im Herbst noch dicht vor der Schwelle zu einem heißen Krieg zu stehen schienen, ist es geradezu atemberaubend. Zwar sind die jetzt verkündeten Maßnahmen noch keine von großer Tragweite, aber auch hier macht der Ton die Musik. Beide Seiten sind offenbar höchst interessiert, das propagandistische Feld nicht Skeptikern oder gar Gegnern ihres Dialogs zu überlassen.

Von beiden Gruppen gibt es reichlich. Schon im Lande selbst. In Südkorea meldeten sich schon während der Winterspiele Gruppen mit öffentlichem Protest gegen die Verbrüderungsszenen. Inwiefern die Führung im Norden um Kim Jong-on in ihrem jetzigen Kurs politisch konsistent ist, kann von außerhalb kaum seriös beurteilt werden. Beide koreanischen Gesellschaften haben das jede für sich zu klären.

Mit welchem Ergebnis das geschieht, wird wesentlich davon abhängen, ob sie dem Druck von außen standhalten werden. Von dort droht ohne Zweifel die größere Gefahr, vor allem aus den USA. Die Trump-Administration gibt sich nicht einmal die Mühe zu verbergen, dass ihr die Linie ihres bisherigen Satelliten Südkorea gehörig gegen den Strich geht. Ungeachtet der innerkoreanischen Euphorie oder gerade deswegen verkündete Washington neue Sanktionen – in der Sache gerichtet gegen den Norden, mit warnendem Unterton aber ebenso adressiert an den Süden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -