Frauen eher im Norden auf Chefsesseln

Neue Studie zeigt regionale Unterschiede bezogen auf den Anteil weiblicher Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen

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Frankfurt am Main. Fast ein Fünftel aller Führungskräfte unter Deutschlands Mittelständlern ist einer Studie zufolge weiblich. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Mittelstandsatlas 2018 der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Danach sitzen Frauen am häufigsten in den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg im Chefsessel.

Etwa ein Viertel der kleineren und mittleren Firmen werden dort von einer Managerin geführt. Deutlich geringer ist der Anteil dagegen in Nordrhein-Westfalen (14 Prozent) sowie Berlin (13 Prozent) und Thüringen (12 Prozent). Deutschlandweit steht nach den KfW-Zahlen aus dem Jahr 2016 bei rund 18 Prozent der etwa 3,7 Millionen Mittelständlern eine Frau an der Unternehmensspitze.

Hoher Anteil von Frauen in Sachsen, Brandenburg und Bayern

Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil auch in Sachsen (22 Prozent), Bayern (21 Prozent) und Brandenburg (19 Prozent). In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt werden jeweils 16 Prozent der kleineren und mittleren Firmen von Managerinnen geführt. In Hessen sind es 15 Prozent. Das Saarland und Bremen wurden wegen zu kleiner Datenbasis nicht ausgewertet. Als kleinere und mittlere Unternehmen gelten Firmen mit einem Umsatz, der die Marke von 500 Millionen Euro jährlich nicht übersteigt.

Ein Grund für die deutlichen Unterschiede könnte nach Angaben der Förderbank der vergleichsweise hohe Anteil bestimmter Dienstleistungsunternehmen in den drei nördlichen Bundesländern sein. So stehe beispielsweise im Bereich Erziehung und Unterricht bei nahezu jedem zweiten Mittelständler eine Frau an der Firmenspitze, oder habe sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig gemacht.

Chefinnen gibt es den Angaben zufolge auch überdurchschnittlich häufig im Gastronomie- und Hotelgewerbe, im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen sowie im Bereich Pflege, Aus- und Weiterbildung. In anderen Dienstleistungsbereichen wie Handelsunternehmen seien Frauen in der Topetage dagegen seltener. Daneben spielen nach KfW-Angaben auch andere Gründe eine Rolle, zum Beispiel historisch gewachsene Strukturen. dpa/nd

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