Russland warnt USA

Gerassimow: Angriff auf Syrien wird nicht geduldet

  • Lesedauer: 2 Min.
Moskau. Russland hat die USA vor angeblich geplanten Angriffen auf die syrische Regierung gewarnt. »Wir hoffen, dass solche Pläne nicht umgesetzt werden«, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in Moskau nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu.

Tags zuvor hatte Generalstabschef Waleri Gerassimow sogar mit militärischer Vergeltung gedroht, falls russische Soldaten in Syrien unter US-Feuer geraten sollten. »Wenn es Gefahr für das Leben unseres Militärs gibt, werden die russischen Streitkräfte mit Gegenschlägen auf Raketen wie deren Trägersysteme antworten«, sagte er.

Im UN-Sicherheitsrat hatte US-Botschafterin Nikki Haley am Montag in allgemeiner Form erklärt, die USA würden handeln, wenn es nicht zu der vereinbarten 30-tägigen Waffenruhe in Syrien komme. Sie erinnerte dabei an den US-Angriff mit Marschflugkörpern auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt 2017. Präsident Donald Trump hatte die »Vergeltung« befohlen für einen angeblichen Chemiewaffenbeschuss der syrischen Armee auf ein Dorf in Rebellenhand.

Gerassimow unterstellte, Regierungsgegner im umkämpften Ost-Ghuta wollten mit Gas angreifen, um den USA einen Vorwand zum Eingreifen zu geben. Lawrow warf Washington vor, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad völkerrechtswidrig stürzen zu wollen. Auch wollten sich die USA dauerhaft in Syrien festsetzen und das Land spalten. Lawrows Gespräch mit Cavusoglu bereitete ein Treffen der Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin am 3. April in Ankara vor.

Die syrische Armee hat am Dienstag Hunderte islamistische Kämpfer aus einem Gebiet südlich von Damaskus evakuiert. Mindestens 1300 Personen - Kämpfer und ihre Familien - seien verlegt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der Syrische Arabische Rote Halbmond bestätigte die Evakuierung bewaffneter Männer aus dem Bezirk Kadam. Es habe sich um rund 300 Kämpfer und ihre Familien in Kalaat al-Madik in der nordwestlichen Provinz Idlib gehandelt.

»Ein im September geschlossenes Abkommen zwischen der Regierung und islamistischen Gruppen, darunter Hajat Tahrir al-Scham, ist heute umgesetzt worden«, erklärte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle. Neben den Islamisten von Hajat Tahrir al-Scham, einem weitgehend aus Mitgliedern des Qaida-Ablegers Nusra-Front bestehenden Rebellenverband, ist in Kadam die Gruppe Adschnad al-Scham vertreten.

Die syrische Regierung hat bereits mehrere Gebiete im Umkreis von Damaskus von bewaffneten Rebellen übernommen - im Gegenzug sicherte sie ihnen sicheres Geleit und eine »Aussöhnung« zu. Viele der bislang evakuierten Kämpfer und ihre Familien landeten in der Provinz Idlib. AFP/nd

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