Werbung

Kapitalistische Verkehrswende

Nicolas Šustr hat keine Angst vor Leihrädern

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Vor gar nicht so langer Zeit wurde noch bitterlich beklagt, dass der Aufbau des vom Senat bezuschussten Leihfahrradsystems von nextbike viel zu lange dauert. Dann kamen aus aller Welt Startups in die Hauptstadt und brachten Tausende zusätzliche Räder mit. Aber auch das war nicht recht. Unglaubliche Fahrradberge würden in kürzester Zeit die ganze Stadt unter sich begraben, so die Befürchtung. Bisher hat sie sich nicht bewahrheitet. Offensichtlich haben die Firmen aus den schmerzlichen Erfahrungen in anderen Städten tatsächlich gelernt. Und auch die so oft paralysiert scheinende Verwaltung schaffte es offenbar, von den teils milliardenschweren Unternehmen respektiert zu werden.

Ob die Geschäftsmodelle der neuen Anbieter nachhaltig sind, wird sich noch herausstellen müssen. Und natürlich auch, wie sie es mit der Verwendung angefallener Daten und den Beschäftigtenrechten halten.

Mit der Expansion gen Stadtrand füllen die Anbieter allerdings eine Lücke, wo es der Senat aus eigener Kraft bisher nicht hingeschafft hat. Wie gut oder schlecht sie das tun, muss sich noch erweisen. Wenn es nicht funktioniert, kann die öffentliche Hand die Sache immer noch selbst übernehmen. Das war bei der Einführung der Straßenbahn nicht anders. Immerhin mussten damals vor allem die Aktionäre für oft teure Fehlschläge bezahlen. Ist ja nicht alles schlecht im Kapitalismus.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.