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Mediziner befürchten schlechtere Versorgung unter Spahn

Mehrheit der Ärzte blickt laut Befragung skeptisch auf Amtszeit des CDU-Politikers / Nur 14 Prozent glauben an deutliche Verbesserungen in der ambulanten medizinischen Versorgung

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Ist der CDU-Politiker Jens Spahn der richtige Mann für den Job als Gesundheitsminister? Hat er das Fachwissen und die richtigen Pläne? Der Ärztenachrichtendienst (änd) aus Hamburg fragte in der vergangenen Woche nach der Meinung der niedergelassenen Ärzte. Das Resultat: Zahlreiche Mediziner bescheinigen dem ehemaligen gesundheitspolitischen Sprecher der Unionsfraktion das nötige Vorwissen – bleiben aber trotzdem skeptisch.

Immerhin 43 Prozent der über 1.100 Umfrageteilnehmer haben laut Auswertung keine Zweifel daran, dass Spahn das nötige Fachwissen für den Ministerposten im Gesundheitsressort mitbringt. Lediglich 32 Prozent fürchten, dass ihm die nötigen Vorkenntnisse fehlen, um das Amt angemessen ausüben zu können. Jeder Vierte (25 Prozent) traut sich noch kein Urteil über Spahns fachliche Eignung zu.

Viele Ärzte fürchten Verschlechterungen bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung unter Spahn: Nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass Spahns bisherige Aussagen zur Gesundheitspolitik und seine politische Einstellung Anlass zur Hoffnung geben, dass der 37-jährige Kabinettsneuling deutliche Verbesserungen in der ambulanten medizinischen Versorgung erreichen kann. 30 Prozent wollten in der Sache noch keine Einschätzung abgeben. Eine Mehrheit von 56 Prozent der befragte Ärzte befürchtet aber: Es wird eher zu Verschlechterungen kommen.

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Grund für den Pessimismus könnte die Ausgangslage für Spahns künftige Arbeit sein: Die gesundheitspolitischen Inhalte aus dem Koalitionsvertrag halten 60 Prozent der Ärzte für enttäuschend und in großen Teilen unsinnig. Rund 40 Prozent können sich zumindest teilweise mit den von Union und SPD im Koalitionspapier umrissenen Themen anfreunden - bemängeln jedoch, dass die »GroKo« auch große Probleme in der derzeitigen medizinischen Versorgung ignoriert habe. Die »absolute Zustimmung« zum Koalitionsvertrag kreuzten nur fünf Umfrageteilnehmer an.

An der Online-Umfrage des änd beteiligten sich vom 5. bis zum 8. März 2018 insgesamt 1121 überprüfte niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet. Mehr als 45.000 Ärzte sind derzeit Mitglied auf der Plattform Ärztenachrichtendienst. dpa/nd

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