Zuwanderungszweifel
Sahra Wagenknecht: LINKE sollte Idealisierung der Arbeitsmigration beenden
Berlin. Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der LINKEN im Bundestag, kritisiert die eigene Parteispitze. »Eine Partei, in der es ständig Streit und interne Reibereien gibt, wird nicht gut geführt«, sagt Wagenknecht im nd-Interview. Die Spannungen zwischen dem Führungspersonal der Bundestagsfraktion und der Bundespartei liegen spätestens seit jener Klausur in Potsdam nach der Bundestagswahl offen zutage, als Sahra Wagenknecht den Machtkampf, der über die Kompetenzen in der neuen Bundestagsfraktion entbrannt war, mit einer Rücktrittsdrohung entschied. Der Konflikt ist bis heute nicht ausgeräumt, auch wenn der Machtkampf in der Fraktion entschieden ist und die alleinige Führung durch die Doppelspitze von Wagenknecht und Dietmar Bartsch bestätigt wurde.
Jene Reibereien, von denen Wagenknecht spricht, sind in Meinungsunterschieden begründet, die zum Beispiel in der Flüchtlingsfrage aufscheinen und mit Rassismusvorwürfen einhergehen. Befeuert werden sie von der linken Sammlungsbewegung, die Wagenknecht gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine angekündigt hat, Mitbegründer der LINKEN und jetzt Fraktionschef im saarländischen Landtag. Im Juni findet der nächste Bundesparteitag der LINKEN statt - Wagenknecht plädiert für eine sachliche Debatte dort, »ohne die diffamierende Unterstellung, da wolle jemand die AfD kopieren«. Diesem Vorwurf sieht sich Wagenknecht immer wieder ausgesetzt. Auch deshalb, weil sie der Linie offener Grenzen für alle widerspricht, wie sie im Programm der Linkspartei festgehalten ist. Man müsse das Recht auf Asyl für Verfolgte verteidigen, »aber wir sollten aufhören, Arbeitsmigration zu idealisieren«, sagt Wagenknecht hierzu im Interview. Diese schade den Herkunftsländern und erhöhe den Lohndruck in Deutschland.
Lesen Sie hier das komplette Interview mit Sahra Wagenknecht.
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