Big Data in der Landwirtschaft
Analyse von Agrardaten auf digitalen Plattformen
Grundlage der digitalen Landwirtschaft sind mit Satelliten, Sensoren oder Geoinformationssystemen erhobene Daten über den jeweiligen Standort und Pflanzenbestand. Hierfür setzen die Anbieter auf digitale Plattformen, auf denen die Angaben der Landwirte sowie Boden- und Bewässerungsdaten gesammelt und analysiert werden. Beispielsweise können so die Positionen der Bearbeitungsmaschinen auf den Flurstücken in digitalen Karten erfasst werden. Gleichzeitig dokumentieren die Maschinen die Kennwerte - zum Beispiel den Ertrag - bereits während der Bearbeitung und errechnen so etwa die Düngemittel oder die Menge der Unkrautvernichter.
Jeder Algorithmus basiert auf Daten, auf deren Grundlage Wahrscheinlichkeiten errechnet werden. Je mehr Daten, desto genauer werden die Voraussagen. Die großen Agrarunternehmen haben deshalb bereits seit einigen Jahren begonnen, Daten- und Softwareunternehmen aufzukaufen. Laut einer aktuellen Untersuchung der PA Consulting Group fanden seit 2013 im digitalen Agrartechnikmarkt 136 Transaktionen statt. Elf der größten Landtechnikunternehmen sind Partnerschaften (62 Prozent) eingegangen oder haben Übernahmen (13 Prozent) getätigt. Rund 200 Start-ups und Technologieunternehmen sind seit 1997 in diesem Bereich aktiv.
Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierungsstrategie von Monsanto war der Aufkauf der Climate Corporation im Jahr 2013 für 930 Millionen US-Dollar. Climate Cooperation wiederum erwarb im Jahr 2014 die Bodenanalyse-Sparte von Solum und 640Labs mit seinem GPS-gestützten Pflanzen- und Maschineninformationssystem für Landwirte. Im Jahr 2016 folgte der Kauf von VitalFields, einem europäischen Softwareunternehmen. Mit Hydrobio kaufte die Climate Corporation im Jahr 2017 zudem ein Datenanalyseunternehmen auf, das auf Bewässerung spezialisiert ist.
Auf dieser Grundlage bietet Monsanto heute seine digitale Plattform »Climate FieldView« an, die nach Branchenangaben bereits mehr als 100 000 Nutzer mit einer Gesamtfläche von 129 Millionen Hektar hat. Bei der entsprechenden Plattform des Konkurrenten DuPont sind es Nutzer mit rund 75 Millionen Hektar. had
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