Überleben und wählen

Alexander Isele über mit dem »March for Our Lives« einhergehende Hoffnung

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

»Heute ist nicht der Höhepunkt dieser Bewegung. Es ist erst der Anfang«, rief Cameron Kasky den 800.000 Demonstranten entgegen, die allein in Washington D.C. zum »March for Our Lives«, dem Schülerprotest für schärfere Waffengesetze, auf die Straße gingen. Kasky ist Überlebender des Massakers in Parkland, Florida. »Und wenn ihr schon glaubt, heute sei ein guter Tag, dann wartet mal auf morgen.«

Seit dem Massaker an der Columbine High School vor 19 Jahren sind alle Schülerinnen und Schüler in den USA mit Proben für den Ernstfall aufgewachsen. Mit der Angst, dass es jederzeit auch an ihrer Schule passieren kann. Jugendliche haben diese Protestbewegung ins Leben gerufen. Sie wehren sich gegen die Politiker, die sie vertrösten, und gegen die Waffenlobby, die Überlebende der Schulmassaker als bezahlte Marionetten beleidigt. Allein bei den Kongresswahlen im November werden weitere zwei Millionen von ihnen erstmals wählen dürfen. Fast die Hälfte der US-Bevölkerung ist unter 35 Jahre alt. An sie alle, die das ungute Gefühl beim Besuch der Schule kennen, ist die Botschaft gerichtet: Geht wählen und zieht jene zur Verantwortung, die Geld von der Waffenlobby annehmen, die schärfere Waffengesetze verhindern. So beeindruckend sind die Jugendlichen, dass erstmals wirklich Hoffnung aufkommt.

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