Lieber mit Untertiteln
Matti Geschonneck
Regisseur Matti Geschonneck wünscht sich bei in Deutschland gezeigten Filmen aus dem Ausland mehr Untertitel und weniger Synchronfassungen. »Es ist schade, dass bei uns Synchronisation gang und gäbe ist. Das halte ich für einen großen Fehler«, sagte Geschonneck der Deutschen Presse-Agentur in New York. Dort wurde am Freitagabend das deutsche Filmfestival »Kino!« mit seinem DDR-Drama »In Zeiten des abnehmenden Lichts« eröffnet.
In der Synchronfassung eines Films wird die Tonspur von Sprechern ins Deutsche übersetzt, während in Originalfassungen der deutsche Text in Untertiteln mit eingeblendet wird. In Synchronfassungen können Feinheiten wie Akzente, Intonation und Lautstärke der jeweiligen Sprache verloren gehen. Dafür locken sie auch Menschen mit weniger Sprachkenntnissen ins Kino und solche, die in einem Film nicht mitlesen wollen. Nach Umfragen des Meinungsforschungsinstituts YouGov schauen jüngere Zuschauer jedoch englischsprachige Filme und Serien zunehmend im Original auch ganz ohne Untertitel.
»Junge Leute sind trainierter, was die Sprache betrifft«, sagte Geschonneck. »Meine Generation ist da anders. Nicht, weil ich aus der DDR komme, aber wir sind es einfach gewohnt gewesen, synchronisierte Filme zu sehen.« Geschonnecks Film mit Bruno Ganz in der Hauptrolle ist in New York auf Deutsch mit englischen Untertiteln zu sehen. Im Rahmen des »Kino!«-Filmfestivals wuden dort unter anderem auch der Dokumentarfilm »Als Paul über das Meer kam« von Jakob Preuss, »Schumanns Bargespräche« um Barlegende Charles Schumann und Folgen der Thrillerserie »Bad Banks« mit Désirée Nosbusch gezeigt. dpa
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.