Felder im Nordosten trocknen ab

Schweriner Ministerium warnt vor Staubstürmen

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Nach dem regenreichen März und der raschen Schneeschmelze nach Ostern trocknen die Felder im Nordosten jetzt langsam ab. Dadurch steigt die Gefahr der Winderosion, wie das Agrarministerium in Schwerin nun warnte. »Bei östlichen Windrichtungen kann es im südwestlichen und mittleren Teil des Landes gebietsweise zu Verwehungen von Bodenmaterial kommen«, sagte Minister Till Backhaus (SPD) unter Berufung auf eine aktuelle Prognose des Deutschen Wetterdienstes.

Winderosion ist Backhaus zufolge in Mecklenburg-Vorpommern bei anhaltender Hochdruckwetterlage bereits ab Windstärke vier zu beobachten. »Ab Windstärke fünf nimmt sie deutlich zu.« Gefährdet seien neben entwässerten Niedermooren auch leichte, sandige Böden auf großen, gepflügten Ackerflächen. Auch frisch bestellte Böden, die an der Oberfläche abgetrocknet sind, sowie Äcker mit feinkörnigem Saatbett seien anfällig für Bodenverwehungen.

Während die ersten Böden schon trocken sind, steht das Wasser noch auf anderen Äckern. Es werde einige Zeit vergehen, bis es sich überall zurückgezogen hat, sagte Backhaus. Mit Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Nutzung sei weiter zu rechnen.

Der März 2018 war dem Minister zufolge extrem nass. »Niederschlagswerte von weit mehr als 150 Prozent der langjährigen Werte des vergleichbaren Zeitraumes waren keine Seltenheit.« Spitzenwerte wiesen demnach die Stationen in Groß Lüsewitz mit 206 Prozent, Barth mit 177 Prozent und Goldberg mit 159 Prozent auf.

In Sachsen-Anhalt ist - wie in den meisten anderen Bundesländern - die Frühjahrsbestellung längst in vollem Gange. Schon vor einigen Wochen sei mit den ersten Düngungen begonnen worden, sagte der Sprecher des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, Christian Apprecht. Derzeit liefen die Bestellarbeiten für Zuckerrüben auf Hochtouren, wo es die Böden zuließen. Zudem würden Grünlandflächen für die kommende Saison vorbereitet.

»Aktuell hängen die im Herbst bestellten Flächen von Wintergerste und Raps etwas hinterher«, sagte Apprecht. Die Natur werde den Rückstand aber wieder aufholen. Offen sei noch, wie sich die Bestände insbesondere von Raps erholen, wo der Frost Schäden angerichtet hat. »Noch ist alles offen. Große Katastrophen sind momentan nicht zu erwarten«, sagte Apprecht. dpa/nd

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