- Politik
- Gespräche zwischen USA und Nordkorea
Weißes Haus bestätigt Kontakte zu Kim
Laut Medienberichten hat CIA-Chef Pompeo über Ostern das abgeschottete Land besucht und den Staatschef Nordkoreas getroffen
Washington. Das Weiße Haus hat Kontakte mit Nordkorea »auf höchster Ebene« bestätigt. Ein direktes Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un fand nach Angaben des Weißen Hauses vom Dienstag zwar nicht statt. Medienberichten zufolge empfing Kim aber den CIA-Chef und designierten US-Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang. Die »Washington Post« schreibt, Pompeo sei am Oster-Wochenende zu einem geheimen Besuch in dem abgeschotteten Land gewesen.
Trump stellte bei einem Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe in seinem Luxusressort Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida am Dienstag Verhandlungen zwischen Nord- und Südkorea über eine Beendigung des Kriegszustands in Aussicht. Seoul und Pjöngjang hätten dabei seinen »Segen«, erklärte Trump. »Es gibt eine große Chance, ein Weltproblem zu lösen«, so der Milliardär mit Blick auf den Atom- und Raketenstreit Pjöngjangs mit dem Westen.
Besuche US-amerikanischer Regierungsvertreter in Pjöngjang sind angesichts der Spanungen zwischen beiden Ländern selten. Zuletzt war die damalige Außenministerin Madeleine Albright 2000 in Pjöngjang mit Kim Jong Il, dem Vater von Kim Jong Un, zusammengetroffen. Auch hatte der nationale Geheimdienstdirektor (DNI) der USA, James Clapper, 2014 Pjöngjang besucht, um mit nordkoreanischen Geheimdienstbeamten über die Freilassung von US-Staatsbürgern zu verhandeln.
Die Berichte über den Besuch von Pompeo erfolgten gut eine Woche vor dem geplanten innerkoreanischen Gipfel zwischen Kim und Südkoreas Präsident Moon Jae In am Freitag nächster Woche im Grenzort Panmunjom. Als Zeitraum für seinen eigenen Gipfel mit Kim nannte Trump Anfang Juni. Bisher war auch der späte Mai genannt worden. Einschränkend erklärte Trump, es sei auch möglich, dass ein Treffen mit Kim nicht zustande komme. Dies hänge wesentlich vom Erfolg der zuvor angesetzten Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang ab. Wo sein Gipfel mit Kim stattfinden würde, ist nach wie vor offen. Trump sagte, in der engeren Auswahl seien fünf Orte. Keiner davon liege in den USA. Agenturen/nd
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