Kein Schadenersatz wegen Sturz auf einem schadhaften Radweg

Verkehrsrecht

  • Lesedauer: 1 Min.

Über diese unbefriedigende Sichtweise informiert die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) und weist auf eine Entscheidung des Landgerichts Magdeburg vom 1. Februar 2018 (Az. 10 O 984/17) hin.

Der Fall: Ein Mann unternahm eine 30 Kilometer lange Radtour. Am Ende stürzte er auf einem Fahrradweg. An der Unfallstelle war der Teerbelag des Wegs aufgewölbt, es gab Kuhlen und lange Risse. Der mittlerweile 80-jährige Fahrradfahrer forderte mindestens 3500 Euro Schmerzensgeld und 400 Euro Schadenersatz für sein beschädigtes Fahrrad und die Brille.

Das Urteil: Die Klage wurde vom Landgericht Magdeburg abgewiesen. Der Radweg sei zwar in einem unfallträchtigen Zustand gewesen, der Fahrradfahrer habe seinen Unfall aber selbst verschuldet. Gemeinden müssten nur die Gefahren ausräumen oder vor ihn warnen, die Betroffene nicht rechtzeitig selbst erkennen könnten.

Die Vernehmung einer Zeugin und Fotos von der Unfallstelle hätten ergeben, dass der schlechte Zustand des Radwegs schon von weitem gut erkennbar gewesen sei. Der Kläger hätte sein Fahrverhalten darauf einstellen können, ja müssen, so das Gericht. DAV/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.