Nur Befürworter in Ausstiegs-Kommission

Ost-Kohleländer fordern stärkeres Mitwirkungsrecht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die ostdeutschen Kohleländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg fordern eine hervorgehobene Stellung in der geplanten Kommission des Bundes zum Kohleausstieg. »Die Mitarbeit in der Kommission sollte grundsätzlich allen vom Kohleausstieg substanziell betroffenen Bundesländern offenstehen, wobei den unmittelbar betroffenen Braunkohleländern ein stärkeres Mitwirkungsrecht eingeräumt werden sollte«, heißt es in einem Brief der Länder vom 10. April an Kanzlerin Angela Merkel, der dpa vorliegt.

Die Kommission »Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung« soll bald mit der Arbeit beginnen und noch in diesem Jahr ein Datum für das Ende der Kohleverstromung in Deutschland nennen. Sie beschäftigt sich auch mit der Finanzierung des Strukturwandels in betroffenen Regionen. Für den Vorsitz schlagen die drei Länder eine Doppelspitze »mit zwei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens« vor. Neben den Vertretern des Bundes sollten unter anderem je zwei Ländervertreter, Vertreter der Kommunen und der Gewerkschaften IG BCE und IG Metall dabei sein. Auch Wissenschaftler, die regionale Wirtschaft und »maßgebliche Wirtschaftsverbände« wollen die drei Länder am Tisch haben. Die Umweltverbände nennen sie nicht.

Zudem begrüßen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, dass die Federführung für die Kommission im Bundeswirtschaftsministerium angesiedelt sei. Der regionalen Wirtschaftsentwicklung und Innovationskraft sowie Versorgungssicherheit müsse »oberste Priorität« eingeräumt werden, schreiben sie.

»Offenbar wird mit der Einflussnahme auf die Besetzung der Kommission die Hoffnung verbunden, dort den Kohleausstieg noch irgendwie abmoderieren zu können«, kritisierte der energiepolitische Sprecher der Grünen im sächsischen Landtag, Gerd Lippold, am Montag. Er erwarte höchste Transparenz sowie Vereinbarkeit der Vorschläge der Kommission mit den nationalen und internationalen Verpflichtungen. dpa/nd

Kommentar Seite 4

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.