»Beim Schreiben kam ich ins Träumen«
Aus den persönlichen Anmerkungen von Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern
Es macht unglaublichen Spaß, in den Geschichten zu lesen, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns zugeschickt haben. Viele von Ihnen ergänzen Ihren Beitrag zum 16. nd-Lesergeschichten-Wettbewerb unter dem Motto »Lebe Deinen Traum!« auch mit persönlichen Anmerkungen. Einiges davon möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.
So schrieb Elisabeth Weber aus Rodeberg: »Ich war schon ein wenig erstaunt über das diesjährige Motto des nd-Lesergeschichten-Wettbewerbs, erinnerte es mich doch im ersten Moment an diverse Ratgeberbücher und Foren im Internet, in denen dieses Thema lang und breit abgehandelt wird. Lebe deinen Traum - sollte dieser fast zu einer Floskel verkommene Satz die Leser tatsächlich zum Schreiben animieren? Aber dann geriet ich doch ins Nachdenken.« Zum Glück, möchte man sagen, denn was Frau Weber zu Papier brachte, ist eine Geschichte von Träumen und Hoffnungen - erfüllten wie unerfüllten.
»Ich bin 94 Jahre alt und lebe offline. Eigentlich wolle ich Schluss machen mit der Zumutung an euch, meine handschriftlichen Beiträge computergerecht zu übertragen. Aber das Thema war für mich gar zu verlockend. Meine Geschichte handelt von einem Kindertraum, der mich aber lebenslang begleitet hat.« Das schrieb Dr. Dagmar Schwaab aus Weimar. Glücklicherweise hat sie uns ihre Handschrift »zugemutet«, wobei ich hinzufügen will, dass sie sich sogar die Mühe machte, anders als im Anschreiben, für die Geschichte eine Art Druckschrift zu verwenden, um uns das Lesen zu erleichtern. Sie kennen Frau Schwaabs Geschichte übrigens: Sie hat uns so gut gefallen, dass wir sie in der Ausgabe vom 28. April unter der Überschrift »Der See mit den zwei langen Enden« auf der Seite 30 abgedruckt haben.
Anita Reinhold aus Reichenbach im Vogtland, die im Vogtländischen Seniorenkolleg bei den Schreibenden Senioren aktiv ist, hat unseren Aufruf zum diesjährigen Schreibwettbewerb gleich an die anderen Gruppenmitglieder weitergegeben und ist nun »gespannt, ob sich noch jemand von uns getraut, zu schreiben«. Außerdem ließ sie uns wissen: »Beim Schreiben kam ich ins Träumen. Es hat Spaß gemacht. Dabei sein ist alles.«
Dr. Edith Gaida aus Berlin machte es ganz kurz und teilte uns mit: »Die Teilnahme daran ist inzwischen bei mir schon zur Tradition geworden.«
Das wissen wir auch von vielen anderen, die seit vielen Jahren an dem Wettbewerb teilnehmen. Dr. Jörg-Thomas Wissenbach aus Halle gehört zu ihnen. Er teilte uns im Anschreiben zu seiner Geschichte mit: »Ich war zunächst ob des vorgegebenen Themas sehr skeptisch. Nach einigem Nachdenken habe ich dann aber doch einen Ansatz gefunden und mich entschlossen, erneut an Ihrem Lesergeschichten-Wettbewerb teilzunehmen. Ich danke Ihnen für Ihr diesbezügliches Engagement und wünsche Ihnen, aber vor allem auch allen Leserinnen und Lesern des ›nd‹ viele interessante Beiträge. Es ist immer wieder beruhigend, wenn man trotz des rüden Tons in der Politik und der schreienden Werbeansprache in zahllosen Prospekten im Kreis der Abonnenten des ›nd‹ Gleichgesinnte und eine Tageszeitung mit seriösem Inhalt und anspruchsvollen Texten finden kann.«
Auch auf Dr. Werner Schieritz aus Cottbus ist Verlass. Jedes Jahr ist er dabei. Doch dieses Mal wäre es beinahe danebengegangen, lässt er uns wissen. »Ich hatte zwar am Ostersamstag registriert, dass zu meiner geliebten Tageszeitung eine ndCommune-Beilage gehört, habe diese aber erst einmal zu Seite gelegt. Ich gehöre zu den Lesern, die Ostern endlich mit ihrer Geschichte loslegen wollen, vorausgesetzt natürlich, dass ich zum Motto etwas zu sagen habe. Freilich, ich hatte nur ungenügend mitgedacht, sonst hätte mir klar sein müssen, dass eine Ausschreibung zu einem Mitmachwettbewerb nirgendwo anders besser platziert ist, als in einer LeserInnenzeitung. Als ich endlich in der ndCommune fündig wurde, gab es für mich die nächste Enttäuschung: Dieses Jahr werden ›Traumtänzer‹ gesucht, dachte ich zunächst. Doch dann regte sich der Trotz: Nein, du lässt dich nicht einfach ausbremsen. Also zerbrach ich mir den Kopf, am Ende fiel mir doch noch etwas ein. Nun lasse ich andere darüber richten, ob sie meine (total wahre) Geschichte für wettbewerbstauglich halten. Dabei gebe ich schon zu: Die Hoffnung stirbt zuletzt.« Herr Schieritz, lassen Sie sich sagen: Es wäre jammerschade gewesen, wenn der Trotz gesiegt hätte!
Manchmal ist es gut, wenn man Ordnung im Computer hat. Oder zumindest weiß, wo man suchen soll. Bei Dr. Dietrich Klaus aus Berlin jedenfalls hat das funktioniert. Er schrieb uns: »Ihr Aufruf hat mich veranlasst, einmal die Festplatte meines Computers zu überprüfen, und ich fand die beiliegende Geschichte.« Das Aufräumen hat sich gelohnt, lieber Herr Klaus, eine wunderschöne Geschichte mit Happy End haben Sie da »ausgegraben«. Heidi Diehl
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