Griechische Großbanken krisenfest
EZB veröffentlicht Bericht über Stresstest
Frankfurt am Main. Die griechischen Großbanken haben den jüngsten Stresstest der europäischen Bankenaufsicht ohne ganz große Blessuren überstanden. Das geht aus den am Samstag veröffentlichten Ergebnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Demnach erwiesen sich die Kapitalpuffer der vier untersuchten Institute - Alpha Bank, Eurobank, NBG und Piraeus Bank - als halbwegs krisenfest.
Vor allem die Piraeus Bank muss nach eigener Einschätzung allerdings noch weitere Hausaufgaben erledigen. Man bleibe in der Pflicht, die Pläne für eine weitere finanzielle Stärkung der Bank umzusetzen, erklärte der Chef der Bank, Christos Megalou, am Samstag in Athen.
Die Bankenaufsicht hatte auf Basis der Geschäftszahlen von Ende 2017 durchgerechnet, wie sich die Kapitalpolster der Banken entwickeln, wenn die - aktuell tatsächlich auf Erholungskurs steuernde - griechische Wirtschaft erneut in eine schwere Wirtschaftskrise rutschen würde. Unterstellt wurde in diesem so genannten »adversen Szenario« eine mehrjährige Durststrecke, in der die Wirtschaftsleistung 2018 um 1,3 und 2019 um 2,1 schrumpft, um 2020 mit plus 0,2 Prozent wieder minimal zu wachsen - mit entsprechenden Folgen zum Beispiel für das Ausfallrisiko bei Krediten. Wichtigste Kennziffer ist das so genannte harte Kernkapital im Verhältnis zu den Risikopositionen der jeweiligen Bank.
Dem Stresstest zufolge würde die Alpha Bank die angenommene neuerliche Rezession am besten überstehen - mit einer Kernkapitalquote von dann immer noch 9,7 Prozent im Jahre 2020. Bei Eurobank (6,8) und NBG (6,9) fiele der Wert stärker - am schlechtesten schlug sich die Piraeus Bank (5,9).
Allerdings hatte die Bankenaufsicht wie bereits 2016 keine Kapitalquoten vorgegeben. Es handele sich nicht um eine Übung, bei der am Ende ein »Bestanden« oder »Durchgefallen« stehe, betonte die EZB in ihrer Mitteilung. Zur Orientierung: 2014 hatte die EZB verlangt, dass auch in einem Krisenszenario die Kapitalquote nicht unter die Schwelle von 5,5 Prozent fällt. dpa/nd
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